Vergiss die sogenannten „Vorbilder“ aus den Medien!

Vergiss die sogenannten „Vorbilder“ aus den Medien!

Für Kinder und Heranwachsende ist es völlig normal und auch wichtig, sich an Vorbildern orientieren zu können. Während das im Kleinkindalter noch fast ausschließlich Eltern und ältere Geschwister sind, kommen später immer mehr Vorbilder von außerhalb der Familie hinzu.

Ab einem gewissen Alter sind das auch immer häufiger nicht reale Vorbilder. Zum Beispiel Fantasiefiguren wie Harry Potter oder Superman.

Mit zunehmendem Alter treten „reale“ Personen, wie Schauspieler oder Musiker an die Stelle der Identifikationsfiguren. Doch hier lauern auch bereits die ersten Gefahren. Die genannten Personen bzw. die Rollen, die sie spielen, werden in den Medien oft stark idealisiert dargestellt. Das heißt, diese „Vorbilder“ entsprechen nicht nur zu 100 % den gängigen Schönheitsidealen, sondern sind gleichzeitig auch extrem erfolgreich, schwimmen im Geld und haben scheinbar keinerlei Probleme.

Noch schlimmer sind meines Erachtens die sogenannten „Reality-Formate“ oder „Dokusoaps“, die meist von den Privatsendern ausgestrahlt werden. Während es bei den Stars aus dem Kino oder bei weltweit erfolgreichen Musikern noch relativ leicht fällt, zwischen Schein und Realität zu unterscheiden, ist das bei den Reality-“Stars“ oft nicht mehr der Fall.

Hier wird mit Absicht der Eindruck erweckt, dass es sich um ganz „normale“ Menschen handelt, die allerdings immer extrem gut aussehend und oft noch dazu „stinkreich“ sind.

Diese Menschen haben in der Regel in ihrem Leben nichts vollbracht, was irgendwie erwähnenswert wäre. Trotzdem werden sie äußerst geschickt vermarktet und als erstrebenswerte Vorbilder verkauft.

Reality-Stars wie Kim Kardashian, oder Daniela Katzenberger erscheinen gerade jungen Frauen als Vorbilder, denen sie möglichst gleichen möchten.

Gerade Menschen mit einem geringen Selbstbewusstsein können von solchen „Vorbildern“ erdrückt werden. Ganz gleich, was sie auch anstellen, sie können niemals so gut aussehen, ein so luxuriöses Leben führen oder so berühmt sein, wie die Vorbilder.

Ganz im Gegenteil, dadurch, dass im Fernsehprogramm ununterbrochen über die sogenannten Stars berichtet wird, erscheinen einem das eigene Leben, die eigenen Leistungen und das eigene Aussehen umso unzureichender.

Jugendliche und Heranwachsende sind davon naturgemäß in besonderem Maße betroffen. Aber auch viele Erwachsene vergleichen ihr eigenes Leben immer häufiger mit der Scheinwelt der Dokusoaps.

Nicht umsonst steigt zum Beispiel die Zahl überflüssiger Schönheitsoperationen in Industrienationen wie den USA und in Europa von Jahr zu Jahr.

Auch in Deutschland legen sich immer häufiger Menschen freiwillig „unters Messer“, um den Schönheitsidealen der Medien zu entsprechen. Untersuchungen zeigen, dass sich nicht wenige, dafür sogar so hoch verschulden, dass sie kaum in der Lage sind, ihre für die OPs aufgenommenen Kredite wieder zurückzuzahlen!

Nicht wenige, insbesondere junge Menschen werden geradezu unglücklich, weil sie spüren, dass sie niemals so sein und leben können, wie ihre Idole.

Häufige Vorstellungen sind:

–        „Ich muss so sein, wie die im Fernsehen!“

–        „Ich muss so aussehen, wie die im Fernsehen!

Machen Sie sich klar, dass die idealisierten Vorbilder aus dem Fernsehen in der Realität nicht existieren! Werden Sie sich darüber bewusst, dass es sich dabei um nichts anderes handelt, als um eine inszenierte Scheinwelt, die von den Medienmachern erdacht wurde, um Menschen wie Sie und mich vor den Fernseher zu locken und mithilfe hoher Einschaltquoten eine Menge Geld durch Werbeeinnahmen zu verdienen.

Mit der Realität hat das alles gar nichts zu tun und erstrebenswert sind die oftmals bizarren Lebensverhältnisse der dargestellten Personen ebenfalls nicht.

Das zeigt sich übrigens bei vielen der Stars und Sternchen dann, wenn sie aus irgendwelchen Gründen, die Gunst des Publikums oder der Werbekunden verlieren.

Nicht selten tingeln sie dann als B- oder C-Promis durch Einkaufszentren und Möbelhäuser, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen oder um ihre Schulden abzutragen. Sie leben dann wieder als (fast) normale Menschen, mit denen dann allerdings niemand mehr tauschen möchte …

Ich kam nach Hollywood ohne meine Nase korrigiert, die Zähne überkront und meinen Namen geändert zu haben. Das befriedigt mich wirklich.

(Barbra Streisand)

Vorsicht Photoshop!

Photoshop ist eine beliebte Bildbearbeitungssoftware, die unter anderem überall da zum Einsatz kommt, wo es darum geht, die Vorbilder und Werbeikonen aus Film- Fernseh- und Modewelt ein wenig (oder auch erheblich) zu verschönern.

Mit Photoshop werden aus ganz normal – oder gar unterdurchschnittlich – aussehenden Menschen, die makellosen, schönen und glänzenden Models und Stars, die wir alle kennen. Mit Photoshop werden nicht nur Hautunreinheiten (oder ganz ordinäre „Pickel“) entfernt, gelbe Zähne strahlend weiß gefärbt oder peinliche Schweißflecken unter den Achseln zum Verschwinden gebracht.

Vielmehr verschwinden mithilfe dieser Software magischerweise auch überflüssige Pfunde oder fettige Haare. Fallen einem Model wegen zigfacher künstlicher Haar-Verlängerungen die eigenen Haare aus, erscheinen sie mithilfe von Photoshop trotzdem so schön und gepflegt wie immer.

Das Ganze geht so weit, dass viele Stars ungeschminkt im realen Leben von ihren Fans gar nicht mehr erkannt werden, weil sie so „gewöhnlich“ aussehen.

Wenn Sie mal einen Blick auf diese nicht ganz so schöne private Seite der Stars erhaschen möchten, werden Sie vor allem in englischsprachigen Zeitungen wie zum Beispiel der „Daily Mail“ fündig. Diese Publikationen sind zum Teil gnadenlos, wenn es darum geht, einen Star in einer privaten und ungeschönten Situation zu zeigen.

Die Ergebnisse sind oft erschreckend, die Stars sehen auf den Fotos in manchen Fällen so „unterirdisch“ schlecht aus, dass man sich nur wundern kann, wie sie es überhaupt möglich ist, sie in der allgemein bekannten strahlenden und schönen Variante zu präsentieren.

Tipp:

Lassen Sie sich nicht für dumm verkaufen. Gut auszusehen, ist sicher angenehm, aber keine wirkliche Leistung, auf die man stolz sein sollte. Im wahren Leben – und das ist das, in dem wir fast alle unsere Zeit verbringen – kommt es auf wichtigere Werte an, als auf Aussehen und schicke Klamotten.

Im wahren Leben treffen wir auf „echte“ Menschen mit all ihren Vor- und Nachteilen. Die allermeisten davon sehen nicht aus wie Supermodels und nur die allerwenigsten verdienen eine Menge Geld, ohne dafür wirklich etwas zu leisten.

Und eins ist absolut sicher: Der Versuch, den genannten „Vorbildern“ nachzueifern, macht unzufrieden, unglücklich und beschädigt das Selbstbewusstsein mehr als Sie glauben.

Das haben Sie doch gar nicht nötig. Ich wette, Sie haben in Ihrem Leben schon eine Menge mehr geleistet als die allermeisten Reichen und Schönen in ihrer bizarren Scheinwelt. Und darauf können Sie wirklich stolz sein!

Zitat:

Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet. Je mehr jemand die Welt liebt, desto schöner wird er sie finden.

(Christian Morgenstern, deutscher Dichter und Schriftsteller)

 

 

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus  Selbstbewusstsein kann man lernen! von Alexander Stern.

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Schluss mit überflüssiger Selbstoptimierung!

Schluss mit überflüssiger Selbstoptimierung!

Unsichere Menschen haben häufig das Bedürfnis nach „Selbstverbesserung“. Auch Arbeitgeber und Medien vermitteln uns tagtäglich fast schon gebetsmühlenartig mit Begriffen wie „lebenslanges Lernen“, „höhere Mobilität“, „Jugendlichkeit“ etc. den Eindruck, dass wir ständig daran arbeiten müssten, unsere Fähigkeiten, unser Aussehen und unsere sozialen Aktivitäten zu verbessern oder zu optimieren.

Entsprechend dazu gibt es auf dem Buchmarkt und im Internet zahllose Angebote zum sogenannten „Self improvement“ (= Selbstverbesserung).

Ganz gleich, ob Arbeitseffizienz oder Business-Englisch. Es entsteht der Eindruck, als ob der Einzelne dazu verpflichtet wäre, ständig an der Optimierung seiner Leistungsfähigkeit zu arbeiten.

Dabei spielt es keine Rolle, ob derjenige als Lehrer, als Maschinenschlosser oder als Physik-Professor arbeitet. Jeder soll sich permanent weiterbilden, seine Fähigkeiten und Eigenschaften optimieren.

Es spielt auch keine Rolle, ob die Selbstverbesserung glücklicher, erfüllter oder zufriedener macht. Vielmehr soll sie vor allem dazu dienen, effektiver und profitabler zu arbeiten.

Und das endet ja nicht bei den Fähigkeiten, die im Berufsleben gebraucht werden. Auch völlig private Bereiche werden davon erfasst. Das gilt insbesondere für „Verbesserungen“, die am eigenen Körper vorgenommen werden sollen.

Ein perfekter Body-Mass-Index wird fast schon als selbstverständlich vorausgesetzt. Dazu müssen aber auch die perfekte Haut, das perfekte Haar und die perfekten Zähne kommen. Auch „Verschönerungen“ wie Piercings und Tattoos gehören zum guten Ton.

Je nachdem, in welchem Umfeld Sie sich bewegen, können die Anforderungen extrem unterschiedlich sein. Gemeinsam ist solchen Modediktaten aber, dass man sich an sie anpassen und sich selbst verändern muss, um dazuzugehören.

Eine ganze Industrie lebt davon, Schönheit, oder das, was dafür gehalten wird, zu verkaufen. Wie verrückt das sein kann, sieht man daran, dass die gleiche Kosmetikfirma, die in Nordeuropa Kosmetika verkauft, die die Haut gebräunter und „gesünder“ aussehen lassen, im Süden Mittel verkauft, die die Haut möglichst weiß aussehen lässt. Ungesunde Nebenwirkungen haben beide Präparate.

Sie müssen bei diesem Spiel allerdings nicht mitmachen. Nicht jeder muss ein Computer- oder Facebook-Profi sein. Nicht jeder muss die perfekten Business-Etikette im Umgang mit asiatischen Geschäftspartnern beherrschen. Und auch nicht jeder muss einen perfekten Körper haben!

Mein Rat:

Arbeiten Sie an sich, wenn das Ergebnis Ihrer Gesundheit zugutekommt. Wenn Sie übergewichtig sind, macht es Sinn, daran zu arbeiten, Gewicht zu verlieren. Auch das Rauchen aufzugeben oder häufiger Sport zu treiben sind Formen der Selbstverbesserung, die Ihnen direkt nützen.

Andere „Selbstverbesserungen“ wie das Bleichen von Zähnen, um ein „unwiderstehliches Lächeln“ zu erlangen, oder das Tragen einer Zahnklammer, um im Erwachsenenalter noch minimale Fehlstellungen zu korrigieren, sind da schon eher zweifelhaft.

Lassen Sie sich nicht vorschreiben, was „normal“ ist und richten Sie sich nicht ständig nach den Erwartungen Ihrer Freunde, Familie, Kollegen oder Mitschüler!

Sie müssen auch nicht permanent daran arbeiten, eine tolle Figur zu bekommen oder zu erhalten. Wer beim Essen ständig darüber nachdenkt, wie viele Kalorien jeder Biss hat, dem vergeht die Lust daran schon bald. Außerdem ist das ständige Auf und Ab des Körpergewichts (auch „Jo-Jo-Effekt“ genannt) alles andere als gesund!

Tipp

Nehmen Sie sich so an, wie Sie sind. Nur wenn Sie sich selbst mögen, können Sie sich gut, zufrieden und selbstbewusst fühlen, ganz gleich, ob Sie besser, schlechter oder auch nur anders sind als andere!

 

 

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Erfolg durch selbsterfüllende Prophezeiungen

Erfolg durch selbsterfüllende Prophezeiungen

Es gibt im Bereich der Psychologie und Soziologie einen ganz erstaunlichen Effekt, der sich „Selbsterfüllende Prophezeiung oder englisch, „Self-fulfilling prophecy“, nennt.

Wer den Effekt der selbsterfüllenden Prophezeiung für sich nutzen kann, hat damit ein äußerst mächtiges Mittel an der Hand, um seine Ziele zu erreichen.

Der von dem Soziologen Robert K. Merton geprägte Name des Effekts beschreibt im Prinzip schon, worum es geht.

Der Effekt der selbsterfüllenden Prophezeiung besteht nämlich darin, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ergebnis einer Handlung eintritt, sehr stark davon abhängt, was der Betreffende erwartet.

Erwartet eine Person, zum Beispiel dass sie bei einer Prüfung versagt, wird dies mit großer Wahrscheinlichkeit auch eintreffen. Es gilt aber auch der umgekehrte Fall: Erwartet die Person, dass sie die Prüfung erfolgreich abschließt, wird auch das sehr wahrscheinlich passieren.

Es ist also die Erwartung, dass ein bestimmtes Ergebnis eintritt, die maßgeblich dazu beiträgt, dass das Ergebnis auch tatsächlich eintritt.

Wer glaubt, dass er eine Situation erfolgreich meistern wird, wird das sehr wahrscheinlich auch schaffen. Aber: Wer glaubt, dass er versagen wird, wird sehr wahrscheinlich auch tatsächlich versagen!

Ganz gleich, ob Sie glauben, etwas zu schaffen oder dabei zu versagen: Sie werden (fast) immer recht behalten!

Vielen von uns ist es schon zur Gewohnheit geworden, negative Voraussagen für unser eigenes Handeln zu machen. Oft steckt dahinter der Gedanke, dass es so einfacher ist, sich selbst und andere nicht zu enttäuschen, wenn man etwas nicht schafft. Aufgrund des Effekts der selbsterfüllenden Prophezeiungen führt diese „Vorsichtsmaßnahme“ aber leider oft genug dazu, den negativen Ausgang einer Handlung erst zu bewirken.

Sie sollten also in jedem Fall vermeiden, negative Voraussagen zu Ihren Handlungen zu machen. Ersetzen Sie die negativen Voraussagen durch positive oder zumindest neutrale, um die Wahrscheinlichkeit Ihres Erfolgs zu erhöhen.

Das ist zu Beginn gar nicht so einfach, denn das Motto „Das Schlimmste annehmen und das Beste hoffen!“ ist tief in unserem Denken verankert.

Beispiele:

Schlecht:

–        „Das schaffe ich sowieso (wieder) nicht.“

Besser:

+   „Ich werde das schon (irgendwie) schaffen!“

+   „OK, das wird nicht ganz leicht. Aber ich versuche es trotzdem!“

+   „Mehr als schiefgehen kann es ja nicht.“

+   „Selbst, wenn es nicht klappt, habe ich es wenigstens versucht.“

„Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.“

(Buddha)

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So stoppst du deinen inneren Kritiker

So stoppst du deinen inneren Kritiker

Der härteste Kritiker sind wir meist selbst.

Kennen Sie das? Es ist gerade etwas nicht optimal gelaufen, schon beginnt die innere Stimme mit einer Tirade:

–        „Das war wieder mal typisch für mich …“

–        „Ich bin wirklich zu blöd …„

–        „So etwas Dummes kann auch nur mir passieren …“

–        „Ich kann wirklich gar nichts richtig machen …“

Solche und ähnliche Gedanken kennt fast jeder. Sie begleiten uns oft schon seit der Kindheit und spätestens seit der Schulzeit. Diese Gedanken sind immens schädlich. Sie führen nicht nur dazu, dass wir uns ungeliebt und schlecht fühlen. Sie verhindern auch gleichzeitig, dass sich daran etwas ändern kann.

Denn der innere Kritiker schlägt auch dann zu, wenn es darum geht, uns zu entmutigen, wenn wir gerade dabei sind, etwas zum Besseren zu verändern. Er versucht dann, uns mit lauter Zweifeln davon zu überzeugen, dass es ohnehin nicht funktionieren wird.

Der innere Kritiker kann das Selbstbewusstsein eines Menschen dauerhaft beschädigen.

Leider können wir den inneren Kritiker nicht einfach so abschalten. Wir können aber lernen, es zu bemerken, wenn er wieder zuschlägt. Ähnlich wie bei den unrealistischen Gedanken können wir ein Alarmsystem installieren, das aktiv wird, sobald wir die ersten negativen Einwürfe des inneren Kritikers bemerken.

Es ist äußerst wichtig, dass Sie lernen, diese unrealistischen und selbstabwertenden Gedanken zu kontrollieren. Am besten ist dazu die Gedankenstopp-Methode geeignet, die in diesem Buch vorgestellt wird.

Sie sind gut, genau so, wie Sie sind!

Vergessen Sie das nicht. Auch wenn Ihr innerer Kritiker ständig versucht, Ihnen etwas anderes einzureden.

So können Sie mit dem inneren Kritiker umgehen:

Das Wichtigste ist, ihn überhaupt zu bemerken. Nur wenn Sie wissen, was Sie da ständig entmutigt, können Sie auch dagegen vorgehen.

Vielleicht können Sie sich vorstellen, wie Ihr innerer Kritiker aussieht? Viele Menschen verbinden mit dem inneren Kritiker das Bild eines Elternteils, eines Lehrers oder einer anderen kritisierenden oder strafenden Person.

Leider sind die entmutigenden Einwürfe unseres inneren Kritikers nicht leicht als solche zu erkennen. Sie erscheinen uns in der Regel nicht als unnötige Kritik, sondern als vernünftige Ideen, die uns selbst eingefallen sind. Das macht es so schwierig, sich nicht von ihnen beeinflussen zu lassen.

Machen Sie sich klar, dass Gedanken, die uns entmutigen oder davor warnen, etwas überhaupt erst zu versuchen, oft nicht zutreffend sind. Auch, wenn es uns so erscheint.

Argumentieren Sie gegen ihren inneren Kritiker:

Es ist nicht leicht, mit Vernunft und Logik gegen Überzeugungen vorzugehen, die wir bereits seit vielen Jahren mit uns herumtragen. Trotzdem ist diese Vorgehensweise hilfreich, um den inneren Kritiker zu überzeugen.

Schreiben Sie in einer Pro- und Kontra-Liste Argumente auf, die gegen den inneren Kritiker hilfreich sind.

Das könnte zum Beispiel so aussehen:

Innerer Kritiker

–        „Das schaffe ich sowieso nicht!“

Gegenargument

„Ich habe es früher schon einmal geschafft.“ „Wenn andere es schaffen, schaffe ich es auch!“

Innerer Kritiker

–        „Ich mache immer alles falsch!“

Gegenargument

„Stimmt nicht. Ich mache jeden Tag sehr viele Dinge gut oder sogar sehr gut!“

Innerer Kritiker

–        „Das hat keinen Sinn. Ich versuche es lieber erst gar nicht.“

Gegenargument

„Unsinn, vielleicht funktioniert es ja doch? Ich versuche es auf jeden Fall, damit ich wenigstens die Chance habe, dass es funktioniert.“

Innerer Kritiker

–        „Alle anderen sehen viel besser aus als ich.“

Gegenargument

„Andere Leute sehen auch nicht gerade wie Models aus. Sehr viele sehen längst nicht so gut aus wie ich!“

Betrachten Sie Ihren inneren Kritiker mit Nachsicht:

Es hilft wenig, den inneren Kritiker zu hassen. Er ist eben auch ein Teil von uns selbst. In manchen Situationen hat er uns schon davor bewahrt, einen Fehler zu machen oder ein zu großes Risiko einzugehen.

Lernen Sie, wie oben beschrieben, mit ihm umzugehen. Im Laufe der Zeit verselbstständigen sich auch die Gegenargumente, sodass der innere Kritiker eines Tages nur noch das tut, was er soll. Nämlich warnen, wenn es wirklich ein Risiko gibt.

„Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das von sich eine schlechte Meinung hat.“

(George Bernard Shaw, britischer Dramatiker und Politiker)

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Falsche Gedanken ruinieren dein Selbstbewusstsein …

Falsche Gedanken ruinieren dein Selbstbewusstsein …

Ein Verfahren, das in der kognitiven Verhaltenstherapie schon lange erfolgreich angewendet wird, ist das Aufspüren und Ersetzen von schädlichen Gedanken. Das Ziel dabei ist, dass ein Patient selbst bemerkt, wenn sich ungünstige und unrealistische Gedanken in sein Denken einschleichen. Er soll erkennen, dass seine übertrieben negativen Gedanken nicht der Wirklichkeit entsprechen und diese durch realistische Gedanken ersetzen.

Beispiel 1:

Eine junge Frau hat bei der Arbeit am PC einen Fehler gemacht und versehentlich einige Daten gelöscht. Sie denkt: „Das ist wieder mal typisch für mich. Ich kann wirklich gar nichts richtig machen. Für die Arbeit am Computer bin ich einfach zu dumm!“

Im nächsten Schritt wird die Patientin angeleitet zur überprüfen, ob ihre Gedanken und Annahmen tatsächlich der Realität entsprechen. Dann soll sie die unrealistischen Gedanken durch solche ersetzen, die der Wirklichkeit näherkommen.

unrealistischer Gedanke:

–        „Das ist wieder mal typisch für mich.“

Damit schreibt sie sich nicht nur die Schuld an dem Fehler zu, sondern bekräftigt auch die Annahme, dass es beim nächsten Mal wieder Probleme geben wird. Es liegt ja eben alles an ihr.

realistischer Gedanke:

+      „Ich habe einen Fehler gemacht. Das passiert anderen auch. Beim nächsten Mal klappt‘s bestimmt besser.“

unrealistischer Gedanke:

–        „Ich kann wirklich gar nichts richtig machen.“

Auch dieser Gedanke ist unrealistisch: Tatsächlich macht sie jeden Tag Hunderte von Dingen richtig.

realistischer Gedanke:

+      Ich brauche ein wenig Übung bei der Arbeit am PC. Im Grunde weiß ich, wie es funktioniert. Ich habe nur nicht aufgepasst.“

unrealistischer Gedanke:

–        „Für die Arbeit am Computer bin ich einfach zu dumm.“

realistischer Gedanke:

+      „Fehler bei der Arbeit mit Computern passieren jedem einmal. Das ist definitiv kein Zeichen von Dummheit, sondern von mangelnder Übung.“

Beispiel 2:

Ein 40-jähriger Mann beginnt nach langer Pause wieder mit dem Gitarre spielen. Nach einer gewissen Zeit fragt ihn ein Freund, ob er in einer Hobby-Band mitspielen möchte. Der Mann lehnt jedoch ab.

Dabei läuft Folgendes ab:

Die Gedanken:

–        „Ich spiele das Instrument nicht gut genug.“

–        „Die anderen Bandmitglieder spielen viel besser als ich.“

–        „Bei einem öffentlichen Auftritt werde ich ständig Fehler machen.“

–        „Ich werde mich blamieren.“

–        „Ich werde niemals gut genug Gitarre spielen, um in einer Band mitzumachen.“

Gefühle und Verhalten:

Der Mann ist mutlos und enttäuscht von seinen eigenen Fähigkeiten. Er ist deprimiert, weil er eigentlich gerne in der Band spielen würde. Er hat keine Lust mehr zu üben, da ihn die Gitarre an sein „Versagen“ erinnert.

Überprüfung der Gedanken:

Im nächsten Schritt überprüft der Patient, ob seine Gedanken in der Realität begründet liegen, oder, ob sie eher unrealistisch sind.

Gleichzeitig überprüft er, wohin ihn diese Gedanken gebracht haben.

Er stellt fest, dass er einige seiner Gedanken nicht begründen kann. Außerdem bemerkt er, dass diese Art zu denken, dazu führt, dass er sich schlecht fühlt.

Formulieren realistischer Gedanken:

Im nächsten Schritt formuliert der Betroffene realistischere Gedanken:

„Ich habe zwar viele Jahre nicht mehr Gitarre gespielt. Trotzdem beherrsche ich immer noch ein paar Songs ganz gut.“

„Ich weiß gar nicht, ob die anderen Bandmitglieder wirklich so gut spielen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sie in einer ähnlichen Situation sind, wie ich selbst. Außerdem kann ich von guten Musikern auch noch etwas lernen.“

„Es ist wahrscheinlich gar kein öffentlicher Auftritt geplant. Sollte es einen geben, habe ich die Gelegenheit, schon lange vorher festzustellen, ob ich dafür gut genug bin.“

„Ich muss nicht spielen wie Jimi Hendrix, um in einer Freizeitband mitspielen zu können.“

„Wenn ich in einer Band spielen würde, würde ich wahrscheinlich viel mehr üben und wäre sicher nach ein paar Wochen schon deutlich besser als jetzt.“

Versuchen Sie auch Ihre Gedanken zu beobachten und einzugreifen, wenn Sie feststellen, dass unrealistische negative Gedanken auftauchen,

Tipp

Unerwünschte Denkgewohnheiten, die sich in der Regel über viele Jahre hinweg gebildet haben, kann man nicht innerhalb von ein paar Tagen verändern. Sie werden feststellen, dass sich die alten negativen Gedankenmuster nur äußerst ungern auflösen lassen.

Lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen. So ergeht es jedem, der versucht, negative Gedankenmuster zu verändern. Bleiben Sie dran! Veränderungen sind nur mit viel Geduld und häufigem praktischen Üben zu erreichen. Geben Sie niemals sich selbst die Schuld, wenn das am Anfang noch sehr schwerfällt.

 

 

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Finde die richtigen(!) Freunde

Finde die richtigen(!) Freunde

Jeder kennt das. Es gibt Menschen, in deren Nähe wir uns sicher und wohlfühlen. Und es gibt solche, bei denen wir Unsicherheit, Unwohlsein oder gar eine Bedrohung empfinden.

Zur letzten Gruppe gehören besonders solche Mitmenschen, die ständig versuchen, andere zu dominieren. Gespräche mit diesen Menschen drehen sich häufig darum, dem jeweils anderen zu beweisen, dass sie selbst in der Rangordnung höher stehen oder bei jedem Thema recht haben müssen.

Typische Verhaltensweisen sind das häufige Herausstellen der eigenen Leistungen, des eigenen (höheren) Monatseinkommens, des größeren Hauses, der tolleren Urlaube und so weiter.

Zurückhaltende Menschen haben es in Gegenwart solcher „Alphatiere“ besonders schwer. Sie neigen dazu, den Machtproben auszuweichen und fühlen sich dabei oft schlecht, weil sie das Gefühl haben, nicht mithalten zu können.

Das einfache wie probate Mittel gegen diesen Zustand ist es, sich stattdessen lieber mit Menschen zu umgeben, die Wärme, Offenheit und Hilfsbereitschaft ausstrahlen.

Sie werden feststellen, wie viel wohler Sie sich in der Nähe dieser Menschen fühlen. Suchen Sie sich also die richtigen Freunde. Das Leben ist zu kurz, um es mit unangenehmen Menschen zu verbringen!

Woran erkennt man gute Freunde?

  • Ein Freund ist für einen da, wenn man Hilfe braucht.
  • Ein Freund tröstet, wenn es einem schlecht geht.
  • Echte Freundschaften funktionieren in guten und in schwierigen Zeiten.
  • Einen echten Freund kann man auch morgens um 4:00 Uhr anrufen, wenn einem danach ist.
  • In der Gegenwart eines echten Freundes fühlt man sich sicher und gut aufgehoben.
  • Ein echter Freund mag uns, obwohl er unsere Fehler kennt.
  • Vor einem echten Freund muss man sich nicht verstellen oder „zusammenreißen“.
  • Ein echter Freund versucht nicht zu beweisen, dass er uns überlegen ist.
  • Ein echter Freund versucht nicht ständig zu beweisen, dass er im Recht ist.

Tipp:

Verschwenden Sie keine Zeit mit Menschen, in deren Gegenwart Sie sich unwohl fühlen. Es gibt viele andere Menschen, die, genau wie Sie, an einem offenen und herzlichen Umgang mit anderen interessiert sind.

Wirklich gute Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen, und trotzdem zu uns halten.

(Marie von Ebner-Eschenbach)

 

 

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