Nicht schön genug?
Manchmal überraschen einen sogar alte Freundinnen, die man gut zu kennen meint. So ging es mir mit meiner Freundin Anne, als diese mir eröffnete, dass sie “endlich” ihre Nase richten lassen wollte. Im ersten Moment dachte ich, sie macht einen Scherz. Aber es war ihr bitterernst damit. Du musst wissen, mit Annes Nase ist alles in bester Ordnung. Sie ist nicht etwa gebrochen und dann schief zusammengewachsen oder so. Bestenfalls ist sie vielleicht einen Hauch größer als die Nase eines Models, aber beileibe nicht verunstaltet oder gar hässlich.
Ganz im Gegenteil. Anne ist – wie ich finde – eine gut aussehende Frau, die nach einer geschiedenen Ehe nun wieder auf der Suche nach einem neuen Partner ist. Anne meint tatsächlich, dass ihre Chancen dabei größer seien, wenn sie ihre Nase operativ perfektionieren würde.
Leider geht es vielen Frauen (und auch einigen Männern) so, dass sie mit ihrem Aussehen unzufrieden sind. Sei es, dass sie ein paar Pfund zu viel auf den Hüften haben, sei es die Länge ihrer Beine oder die Form des Mundes. Alle glauben, in optischer Hinsicht nicht gut genug zu sein. Aber nicht gut genug für WAS? Ich meine, das Leben ist kein Laufsteg und wir sind alle keine Models, deren Existenz daran hängen würde, blendend auszusehen. Vielleicht auch einfach nicht gut genug für bestimmte Männer, deren größter Wunsch darin besteht, sich mit einer toll aussehenden Frau zu schmücken?
Falls du zu den Frauen gehörst, die glauben, nicht schön genug zu sein, habe ich hier ein paar Gedanken, die dir vielleicht dabei helfen, von diesem – für dich schädlichen – Trip wieder runter zu kommen.
Kein Vergleich mit Fake-Schönheiten!
Viele Frauen leiden darunter, dass sie sich ständig mit Stars und Sternchen aus dem Kino, Fernsehen oder aus der Werbung vergleichen. Die sehen (fast) alle toll aus. Sie haben eine makellose Haut und einen perfekten Körper. Man, die haben es gut. Ich hingegen … STOPP!
Es ist in der psychologischen Forschung schon lange bekannt, dass es kaum etwas gibt, das unzufriedener und unglücklicher macht, als der Vergleich mit anderen. Es ist also generell nicht besonders klug, sich mit wem auch immer zu vergleichen. Noch schädlicher ist es allerdings, auf die gefakten “Schönheiten” hereinzufallen, die uns im Fernsehen, in der Werbung oder in der “Cosmopolitan” präsentiert werden.
Die Gesichter und die Körper, die dort gezeigt werden, sind durch die Bank Fakes, also Täuschungen, die mithilfe von Photoshop und anderen digitalen Hilfsmitteln erzeugt werden. Mithilfe digitaler Bildbearbeitung verschwinden nicht nur Hautunreinheiten, Falten und Fältchen: In der Regel wird sogar der ganze Körper neu “geshaped”. Das heißt, überflüssige Pfunde verschwinden plötzlich und die Gesichtsform verändert sich hin zu einem optimalen Aussehen. Auch Cellulitis wird so “beseitigt” und fehlende Haare oder fehlende Haarlänge werden mal eben korrigiert. Die Haarfarbe natürlich sowieso. Denn, wer will schon eine Kim Kardashian mit grauen Strähnen oder mit herausgewachsenem Haaransatz in der falschen Farbe sehen?
Aber das weiß man doch und nimmt es nicht ernst …
Das ist leider das wirklich Schlimme daran. Auch, wenn du denkst, dass du dich davon nicht beeinflussen lässt, tust du es doch und viele andere leider auch. Durch die ständige Präsenz der gefakten Schönheiten in sämtlichen Medien, entsteht nach und nach auch bei dir die Vorstellung, dass das “normal” und ein erstrebenswertes Schönheitsideal sei.
Leider sind wir Frauen von diesem Phänomen stärker betroffen als die Männer. Und je jünger du bist, umso mehr beeindruckt dich dieses falsche Bild von anderen Frauen. Die falschen Schönheitsideale setzen sich auch in deinem Gehirn fest und plötzlich – oder ganz langsam und schleichend – hast du die Idee, dass du nicht gut genug aussiehst. Wenn du deinen Körper im Spiegel betrachtest, schleichen sich die Bilder aus den Medien in deine Gedanken und du bist frustriert, weil du (und übrigens auch kaum eine andere Frau) diesem Schönheitsideal nicht entsprichst und wahrscheinlich auch nie entsprechen wirst.
Abgesehen davon, dass es hilfreich ist, das zu wissen, hilft dir vielleicht auch noch die folgende Information: Viele der blendend aussehenden Superstars sehen in der Realität überhaupt nicht besonders gut aus. Die meisten würdest du auf der Straße noch nicht einmal erkennen, weil sie tatsächlich ungeschminkt und unbearbeitet völlig normal und bestenfalls durchschnittlich aussehen. Wenn du dir davon mal selbst ein Bild machen willst, empfehle ich dir, einen Blick in die Online-Ausgaben der britischen Boulevard-Presse. Zum Beispiel in “The Sun”, “Daily Mail” oder in die “Daily Mirror”.
Diese Zeitungen haben nämlich – im Gegensatz zu vielen deutschen Zeitschriften – überhaupt keine Hemmungen, Fotos der Stars in Alltagssituationen zu zeigen. Wenn du einmal gesehen hast, wie Madonna, Heidi Klum, Nicole Kidman und viele andere Stars aussehen, wenn sie morgens ungeschminkt in Schlabberklamotten mit dem Hund rausgehen, wirst du nie mehr an DEINEM Aussehen zweifeln. Was man da zu sehen bekommt, ist zum Teil erschreckend und hat so rein gar nichts mit den gefakten Bildern zu tun, die wir täglich zu sehen bekommen. Wie gesagt: Du würdest diejenigen wahrscheinlich gar nicht erkennen, so völlig anders sehen sie nämlich im echten Leben aus.
Du bist gut so, wie du bist!
Also, denke immer daran: Vergleiche dich nicht mit anderen. Du bist gut so, wie du bist! Glaube nicht, was dir in den Medien vorgegaukelt wird. Auch Medienstars sehen im wirklichen Leben ganz normal aus. Sie haben genau wie wir alle Übergewicht, Pickel oder Cellulitis. Kein Mensch ist perfekt und du bist genau richtig so, wie du bist. Das Schönste an einem Menschen liegt ohnehin darin, wie er denkt und handelt. Wenn du mit dir selbst zufrieden bist, verbesserst du deine Ausstrahlung mehr als durch eine Schönheits-OP! Und mit einem Lächeln im Gesicht sieht JEDER Mensch gut und liebenswert aus.
Äußere Schönheit ist eine Ansichtssache, innere Schönheit eine Herzensangelegenheit.
(Ernst Ferstl)
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus „Der Flirtratgeber für echte Frauen„ von Charlotte Caravetti.
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