Vergleichen macht unglücklich!

Vergleichen macht unglücklich!

Vergleichen macht unglücklich!

Vergleiche mit anderen sind der beste Weg, sich selbst unzufrieden und schlecht zu fühlen. Ganz gleich, in welcher Kategorie wir uns vergleichen. Es gibt immer jemanden, der klüger, wohlhabender, schöner oder erfolgreicher ist als wir selbst.
Natürlich gibt es auch mindestens genauso viele Menschen, die viel schlechter dran sind, als wir selbst. Statt uns darüber zu freuen, dass es uns gut geht, schauen wir aber lieber auf die, die vermeintlich „besser“ sind als wir selbst und ärgern uns darüber.
Die menschliche Psyche spielt uns hier einen bösen Streich. Während sie auf der einen Seite alles ausblendet, was schlechter ist als unsere eigene Situation, fokussiert sie sich auf alles und jeden, der scheinbar „besser“ (dran) ist als wir selbst. Das Resultat ist, dass wir das Gefühl bekommen, von lauter Menschen umgeben zu sein, die uns in vielen Bereichen überlegen sind. Unser Selbstbewusstsein leidet natürlich sehr unter dieser Perspektive, die Welt wahrzunehmen.

Tipp
Sie müssen nicht besser oder auch nur genauso gut sein, wie andere, um sich gut zu fühlen. Nehmen Sie sich so an, wie Sie sind. So können Sie sich immer gut fühlen. Ganz gleich, ob Sie anderen gerade in einem Punkt überlegen sind, oder nicht.

Auch wenn wir dieses Gefühl vielleicht schon seit unserer Kindheit mit uns herumschleppen: Es gibt kein Gesetz und keine Regel, die besagt, dass wir besser sein müssen als andere. Es muss uns auch nicht besser oder ebenso gut gehen, wie anderen. Wichtig ist einzig und allein, dass WIR uns dabei gut fühlen. Was interessieren Sie die anderen? SIE wollen doch selbstbewusst und zufrieden durchs Leben gehen. Das ist das Einzige, was zählt!

Es gibt kein Gesetz, das sagt, dass wir besser oder auch nur genauso gut sein müssen, wie andere!
Ein weiteres Problem beim Vergleichen mit anderen ist, dass wir uns in der Regel nicht nur mit einer Person vergleichen, die genau wie wir bestimmte Stärken und Schwächen hat. Vielmehr finden wir auch hier eine Methode, bei der wir immer verlieren müssen. Der Trick dabei: Man vergleicht sich bei jeder Eigenschaft mit einer anderen Person, bei der man ganz bestimmt unterlegen ist.

Ein wenig überspitzt könnte das dann so lauten:

  • „Ich spiele schlechter Tennis als Boris Becker.“
  • „Ich habe nicht so einen muskulösen Körper wie Arnold
  • Schwarzenegger.“
  • „Ich habe nicht so viel Geld wie Bill Gates.“
  • „Ed Sheeran singt besser als ich.“
  • „Ich glaube, Albert Einstein war irgendwie klüger als ich.“

 

Häufig finden Vergleiche auch gar nicht mehr mit realen Personen statt, sondern mit deren Rollen im Kino oder im Fernsehen. Die Vorbilder werden dadurch noch unerreichbarer. Frust und mangelndes Selbstwertgefühl sind da natürlich vorprogrammiert.
Das Gleiche gilt natürlich auch für Kunstfiguren aus der Werbung oder Models. Hier sind es besonders die Frauen, die ihren Körper mit den völlig unnatürlichen und oft abgemagerten Formen der Vorbilder vergleichen.

 „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“
(Sören Aabye Kierkegaard, dänischer Philosoph und Schriftsteller)

 

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus  Selbstbewusstsein kann man lernen! von Alexander Stern.

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Du bist besser als du glaubst!

Du bist besser als du glaubst!

Du bist besser als du glaubst!

Menschen mit geringem Selbstbewusstsein neigen dazu, sich selbst und ihre Fähigkeiten unrealistisch schlecht einzuschätzen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass das Verhalten und die Fähigkeiten von Menschen mit geringem Selbstvertrauen von ihrer Umgebung als deutlich positiver eingeschätzt werden, als von ihnen selbst. Das betrifft alle Bereiche von der sozialen Kompetenz über berufliche Fähigkeiten bis zu Eigenschaften wie Auftreten oder Aussehen.

Sie können also davon ausgehen, dass Ihre Selbsteinschätzung in vielen Fällen nicht der Realität entspricht. Wenn Sie also wieder einmal der Meinung sind, dass alle anderen klüger sind, besser aussehen oder Ihnen einfach allgemein überlegen sind, denken Sie daran, dass Ihr Eindruck Sie trügt. Wahrscheinlich denken sogar viele andere umgekehrt, dass Sie der oder die Bessere sind.

Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen
Insbesondere Frauen (aber auch immer mehr Männer) zweifeln oft unnötigerweise an ihrem Aussehen. Viele meinen, so aussehen zu müssen, wie die Models, Stars und Sternchen aus der Werbung oder aus dem Fernsehen. Gerade bei jungen Frauen führt das nicht selten zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder sogar schweren Erkrankungen wie zum Beispiel Essstörungen.

Es ist typisch für Menschen mit geringem Selbstbewusstsein, dass sie ihr Aussehen viel schlechter einschätzen, als es von Außenstehenden beurteilt wird. Und ganz abgesehen davon: Andere Faktoren, wie Ausstrahlung, Humor, Freundlichkeit, Natürlichkeit und Hilfsbereitschaft sind, wenn

 

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Was ist eigentlich das Impostor-Syndrom?

Was ist eigentlich das Impostor-Syndrom?

Selbstzweifler als „Hochstapler“?

Eine besondere Variante mangelnden Selbstvertrauens ist das sogenannte Impostor-Syndrom. Der Name kommt vom englischen Wort „impostor“, womit ein Hochstapler oder ein Schwindler bezeichnet wird.
Man versteht darunter ein Verhalten, bei dem begabte und erfolgreiche Menschen, das Gefühl haben, ihren Erfolg nicht wirklich verdient zu haben.

Dabei spielt es keine Rolle, wie gut jemand auf einem Gebiet ist. Viele Betroffene sind erfolgreich und ihre Arbeit wird häufig gelobt. Trotzdem werden sie von nagenden Selbstzweifeln geplagt. Es gibt erfolgreiche Menschen, die schon Preise und Auszeichnungen für ihre Arbeit erhalten haben, die aber dennoch nicht an ihre Fähigkeiten glauben. Es ist bekannt, dass sogar einige weltberühmte Stars darunter leiden.

Der Name des Syndroms rührt daher, dass diese Menschen ständig das Gefühl haben, das Lob oder den Lohn für ihre Arbeit gar nicht zu verdienen. Viele fühlen sich wie Hochstapler, die nur durch einen Zufall oder einen Fehler dahin gekommen sind, wo sie heute stehen.

Sie werten ihre eigenen Leistungen grundsätzlich ab und begründen dies auch vor sich selbst. So meinen sie, dass sie nur deshalb erfolgreich sind, weil noch niemand herausgefunden hat, wie substanzlos ihre Arbeiten eigentlich sind. Im Berufsleben ist mangelndes Selbstvertrauen ein großes Problem für die Betroffenen. Oft halten sie gute Leistungen aus falscher Bescheidenheit zurück, oder überlassen anderen die Anerkennung, die eigentlich ihnen zustehen würde.

Das Problem ist so weit verbreitet, dass große Unternehmen wie z. B. Google ihre Mitarbeiter ausdrücklich schulen, damit diese, wichtige Innovationen nicht aus falscher Bescheidenheit, oder aufgrund von Selbst-zweifeln, zurückhalten.
Wenn Sie auch manchmal, oder sogar häufig, das Gefühl haben, ihre Arbeit nicht gut genug zu erledigen, oder zu Unrecht für ihre Leistungen gelobt oder bezahlt zu werden, liegt die Ursache sehr wahrscheinlich in Ihrem mangelnden Selbstbewusstsein. Wir werden noch auf dieses Thema zurückkommen, und Sie werden lernen, wie Sie mit solchen Selbstzweifeln besser umgehen können.

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Woher kommen meine Selbstzweifel?

Woher kommen meine Selbstzweifel?

Das Merkwürdige an Selbstzweifeln ist die Tatsache, dass vor allem die Menschen unter ihnen leiden, die intelligent und einfühlsam sind. Leider gilt aber auch der umgekehrte Fall. Menschen mit geringer Intelligenz und Leistungsbereitschaft zweifeln nur selten an sich und ihren Fähigkeiten. Solchen Menschen, die sich offenbar ohne jeden Grund selbst für „ganz toll“ halten, begegnet man leider ziemlich häufig.

Doch woher kommen unsere Selbstzweifel eigentlich? Sind sie angeboren, oder führen bestimmte Lebensumstände dazu? Oder sind unsere Eltern schuld? Oder vielleicht die Schule?
Sicher ist, dass die Grundlage für eine unrealistisch negative Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Leistungen bereits in der Kindheit gelegt wird. Eltern, die ihren Kindern nicht das Gefühl geben, gut zu sein, und auch unabhängig von ihren Leistungen geliebt zu werden, sind eine häufige Ursache. Unter mangelndem Selbstwertgefühl leiden auch die Menschen, die schon als Kind das Gefühl bekommen, nicht wichtig zu sein. Dabei muss gar kein böser Wille im Spiel sein. In Familien gibt es viele Gründe, warum ein Kind nicht die nötige Aufmerksamkeit bekommt. Vielleicht ist ein Elternteil nicht gesund oder der Job der Eltern spielt eine zu große Rolle. Ein Kind, das in so einer Umgebung aufwächst, in der andere Menschen oder andere Dinge stets wichtiger sind, als es selbst, kann kein gutes Selbstbewusstsein entwickeln.

Betroffen sind auch Menschen, die schon als Kind Leistungsanforderungen ausgesetzt waren, denen sie nicht gerecht werden konnten. Fordernde oder überforderte Eltern, die nur selten oder sogar nie loben, ziehen Kinder heran, die als Erwachsene ständig an sich zweifeln. Wer als Kind nicht für seine Anstrengungen gelobt wurde, wird auch später nie mit seinen eigenen Leistungen zufrieden sein.

Aber auch Familien, in denen Bescheidenheit und Opferbereitschaft besonders intensiv gelebt werden, können bei Kindern die Idee entstehen lassen, dass es nicht in Ordnung ist, mit sich selbst zufrieden zu sein oder sich sogar selbst zu lieben. Das Gleiche gilt auch für Kinder, die in einer streng religiösen Umgebung aufwachsen. Wenn jede Form von Selbstliebe oder nur Zufriedenheit mit den eigenen Leistungen als „Hochmut“, „Eitelkeit“ oder gar als Sünde betrachtet wird, ist es schwierig, ein positives Selbstbild zu entwickeln.

Eltern, die selbst unter mangelndem Selbstbewusstsein leiden, sind ebenfalls eine häufige Ursache. Denn wie sollten solche Eltern ihren Kindern auch vermitteln, was es bedeutet, selbstbewusst durchs Leben zu gehen, wenn sie selbst nicht wissen, wie man das macht?

Auch in der Schule können Grundlagen für ein mangelndes Selbstbewusstsein gelegt werden. So sind Lehrer, die ihre Schüler ständig kritisieren und nur selten loben, eine häufige Ursache. Lehrer und Eltern, die den Wert eines Kindes vorwiegend an seinen schulischen Leistungen bemessen, wirken sich verheerend auf das Selbstwertgefühl der jungen Menschen aus. Wer nur geliebt wird, wenn er gute Noten nach Hause bringt, bekommt automatisch das Gefühl, selbst wertlos zu sein. Immerhin sind es ja offenbar nur seine Leistungen, die geliebt werden.

Auch, wenn ein Kind aus – welchen Gründen auch immer – zu einem Außenseiter wird (z. B. von den anderen Kindern gehänselt, gemieden oder gemobbt wird), besteht die Gefahr, dass es mit einem geringen Selbstwertgefühl aufwächst.

„Aber daran kann ich ja im Nachhinein nichts mehr ändern!“

Das stimmt. Als erwachsene Menschen müssen wir mit dem arbeiten, was wir als Erbe aus unserer Kindheit und Jugend mitbekommen haben. Glücklicherweise verdammt uns das aber nicht dazu, es dabei zu belassen. Unsere Psyche und unsere Persönlichkeit befinden sich in einem ständigen Wandel. Es ist in jedem Lebensalter möglich, sie bewusst zum Positiven zu verändern. Jeder Mensch verändert sich im Laufe des Lebens aufgrund von Erfahrungen, Eindrücken und Lernprozessen. Aber auch bewusste und willentliche Veränderungen sind jederzeit möglich. Auf dieser Grundlage funktioniert jede Psychotherapie, und es gibt unzählige Beispiele dafür, wie Menschen sich aus den schwierigsten Verhältnissen befreit und ein erfolgreiches Leben geführt haben.

Wir werden in diesem Buch deshalb gemeinsam daran arbeiten, dass Sie hier und jetzt mehr Selbstvertrauen gewinnen. Wir wollen uns nicht mit der Vergangenheit beschäftigen, sondern uns darauf konzentrieren, was Sie hier und heute tun können, um Ihr Selbstbewusstsein zu verbessern. Die Vergangenheit ist vorbei und kann auch nicht mehr verändert werden. Was zählt, ist das Heute, und wie wir unser Leben heute verbessern können.

„Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel.“
(Bertrand Russell, britischer Philosoph und Mathematiker)

 

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Was tun mit Kavalieren der alten Schule?

Was tun mit Kavalieren der alten Schule?

Ja, es gibt sie noch, die Kavaliere der alten Schule. Sie halten Türen für dich geöffnet und lassen dich zuerst hindurchgehen. Sie helfen dir in den Mantel und lassen dir den Vortritt am Buffet. Den meisten Frauen gefällt das ganz gut, ist es doch auch ein Zeichen von Höflichkeit, von Respekt und vielleicht sogar Zuneigung.

Auf der anderen Seite sind solche Höflichkeitsfloskeln natürlich auch ein Teil der althergebrachten Rollenverteilung, die viele Frauen so nicht mehr akzeptieren wollen. Was also tun, wenn sich ein Mann dir gegenüber so verhält?

Die Antwort auf diese Frage ist ganz simpel: Verhalte dich so, wie es sich für DICH am besten anfühlt. Wenn du dich dabei gut fühlst und es vielleicht sogar genießt, ist das genauso OK, wie wenn du das nicht möchtest. In letzterem Fall reicht in der Regel schon ein freundliches (!) “Danke, das kann ich auch allein.” völlig aus. Sollte der Mann das so nicht verstehen, kannst du deine Wünsche auch einfach offen aussprechen. Wenn der Mann wirklich rücksichtsvoll ist, wird er das verstehen und akzeptieren.

Und denke bitte immer daran: Die allermeisten Männer, die sich so verhalten, tun das, um sich dir gegenüber höflich und respektvoll zu verhalten. Einige tun es auch, ohne weiter darüber nachzudenken, weil sie glauben, dass das so sein muss. Etwas Böses hat dabei kaum einer im Sinn. Wenn du also zu den Frauen gehörst, die das nicht mögen, dann teile das dem Mann auf nette Art und Weise mit. Mit etwas Glück ergibt sich daraus sogar ein interessantes Gespräch über Rollenzuweisungen in unserer Gesellschaft. Eine gute Gelegenheit, mehr darüber zu erfahren, was der Mann darüber denkt.

 

 

Dieser Beitrag ist ein Auszug ausDer Flirtratgeber für echte Frauen von Charlotte Caravetti.
Coverabbildung - Flirtratgeber für echte Frauen
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Du oder Sie?

Du oder Sie?

Vielleicht bist du überrascht, dass ich dieses Thema überhaupt anspreche. Schließlich duzen wir uns auch schon seit Beginn dieses Buchs 😉 Ich mache es auch kurz. Versprochen.

Heutzutage scheint die Frage der korrekten Anrede schon fast ein wenig antiquiert. Schließlich duzt man sich doch mittlerweile überall. Das trifft allerdings vor allem auf jüngere Menschen zu. Unter Erwachsenen ist bei Fremden nach wie vor auch das Sie noch weit verbreitet. Letztendlich hängt es sowohl von der Situation und auch vom Alter der beteiligten Personen ab.

In der Freizeit gehen mittlerweile immer mehr Menschen dazu über, sich zu duzen. Je jünger die beteiligten Personen sind, umso häufiger und selbstverständlicher wird geduzt. Aber auch viele ältere Menschen duzen sich, selbst, wenn sie sich noch nicht näher kennen. Das hat sicher damit zu tun, dass die Generation der 68er mit ihren freieren und weniger gezwungenen Umgangsformen das Bild vom typischen älteren oder alten Menschen deutlich verändert hat. Während es vor 50 Jahren noch völlig undenkbar gewesen wäre, dass sich einander fremde Menschen jenseits der 30 einfach so geduzt hätten, kann man das heute doch öfter beobachten.

Natürlich hängt es auch immer davon ab, in welcher Beziehung die Menschen zueinander stehen. Auf einer privaten Party ist es sicher OK auch unbekannte Gäste zu duzen, während das bei einer Weihnachtsfeier in einer Firma eher nicht der Fall ist. Zumindest ist es hier unüblich, dass Mitarbeiter zum Beispiel ungefragt den Chef oder Vorgesetzten duzen.

Beim Flirten gibt es ein paar Sonderregeln: Überall dort, wo sich Menschen ausdrücklich zum Kennenlernen begegnen, wird fast ausnahmslos geduzt. Das gilt bei der Online-Partnersuche genauso, wie beim Speeddating oder auf sogenannten Single-Partys. Einzige Ausnahme sind Dating Portale, die sich auf betagtere und oftmals besonders wohlhabende Zielgruppen spezialisiert haben. Ich gehe jetzt aber mal davon aus, dass du weder jenseits der 70, noch Multimillionärin bist, weshalb wir diesen Sonderfall einfach mal vergessen.

Wo wird sonst noch überall geduzt:

+      auf Partys

+      im Urlaub

+      auf Kreuzfahrten (zumindest auf den etwas legereren)

+      bei der Arbeit unter Kollegen

+      unter jungen Menschen, die nicht älter als 30 sind

+      unter Sportlern

+      bei Seminaren mit persönlichen Themen

+      abends in der Kneipe

+      in Vereinen und anderen Gruppen, in denen zum Beispiel einem Hobby nachgegangen wird

Darüber hinaus gibt es viele weitere Situationen, in denen das Du nach Absprache OK ist. Mittlerweile gibt es sogar ganze Ladenketten, in denen KundInnen von den Mitarbeitern ganz selbstverständlich geduzt werden. Aber auch hier sind es in der Regel solche, deren Zielgruppe eher jüngere Menschen sind.

Ansonsten gilt fast überall: Erst einmal siezen und abwarten, was sich ergibt. Wenn du also jenseits der 30 bist und auf der Straße, im Café oder in der Straßenbahn einen Mann ansprichst, solltest du ihn siezen. Wenn sich daraus ein Gespräch ergibt, könnt ihr immer noch auf das Du umschalten.

Du kannst das auch sehr leicht selbst dadurch steuern, wie du dich vorstellst:

“Hallo, ich bin Sabine. Ich kenne mich hier nicht aus. Wie komme ich denn zur XY-Straße?”

Ist es nicht so, dass immer die Frau dem Mann das Du anbieten muss?

Nein, das ist heute nicht mehr so. Insbesondere, wenn ein Mann und eine Frau etwa gleichen Alters zusammentreffen, kann das Du problemlos von beiden Seiten angeboten werden, ohne irgendwelche Benimmregeln zu verletzen. Während früher der Mann um das Du einer Frau bitten, und diese das annehmen oder ablehnen konnte, gibt es heute keine solche Regel mehr. Treffen allerdings zwei Menschen unterschiedlichen Alters aufeinander, ist es nach wie vor üblich, dass der oder die deutlich ältere dem oder der Jüngeren das Du anbieten sollte.

Das alles gilt natürlich nur im Privatleben. Im Job ist es trotz aller Modernisierungen aus Ländern wie Schweden oder den USA auch heute noch so, dass Vorgesetzte so lange gesiezt werden, bis diese selbst das Du anbieten. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob der Vorgesetzte ein Mann oder eine Frau ist.

Duzen kann zu Respektlosigkeit führen

Insbesondere bei Männern, die sich ohnehin schon wenig respektvoll verhalten, schafft das Sie zumindest eine gewisse Distanz. Wenn du also kein Interesse daran hast, einen Mann wirklich näher kennenzulernen, macht es durchaus manchmal Sinn, beim Sie zu bleiben.

Notlösung: Das Hamburger Sie

Wenn sich das Du eigentlich anbietet, aber in der Situation doch irgendwie nicht passend scheint, gibt es noch die Notlösung des sogenannten “Hamburger Sie”. Dabei sprechen sich die Gesprächspartner mit dem Vornamen an, bleiben aber trotzdem beim Sie: “Max, können Sie mir bitte einmal die den Wein rübergeben?”

So kannst du ein Du anbieten:

“Also, ich bin Sabine. Oder sollen wir uns den ganzen Abend siezen?”

“Sollen wir beim Sie bleiben? Von mir aus gerne: Sabine.”

“Wir müssen uns wirklich nicht siezen. Ich bin Sabine.”

 

Wenn ihr im gleichen Alter seid, kannst du auch einfach sofort beim ersten Sie von seiner Seite eingreifen:

“Sabine bitte.”

“Nenn mich bitte Sabine”

“Einfach Sabine, das ist mir lieber.”

“Also, ich bin Sabine, das ist wohl einfacher.”

 

So kannst du ein Du ablehnen:

“Es ist nett, dass Sie mir das Du anbieten. Ich würde aber gerne noch beim Sie bleiben, bis wir uns besser kennen.”

“Es freut mich, dass Sie mir das Du anbieten. Ich bin da aber etwas altmodisch. Ich duze nur Menschen, die ich schon sehr gut kenne. Vielleicht später.”

“Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich würde mit dem Du gerne noch warten, bis wir uns besser kennen.“

 

Wenn ein Mann, an dem du kein Interesse hast, dich einfach ungefragt duzt, kannst du auch deutlicher werden:

“Ich glaube nicht, dass wir uns kennen. Für Sie bitte Sie und Frau Meyer.”

“Ich kann mich nicht erinnern, Ihnen das Du angeboten zu haben.”

“Dass wir uns duzen, wäre mir neu. Bitte unterlassen Sie das also.”

Dass der Flirt damit natürlich beendet ist, muss wohl nicht extra betonen 😉

Fazit

Es gibt Situationen, da gehört das Du einfach dazu, und Flirten ist ganz sicher eine davon. Aber wie überall gibt es auch hier Ausnahmen und feine Nuancen, die von Fall zu Fall unterschiedlich sein können. Wenn du nicht mehr ganz jung bist, hast du immer die Wahl, deinen Flirtpartner zunächst einmal zu siezen. Zumindest so lange, bis du merkst, ob etwas daraus werden könnte oder nicht.

Anders ist es natürlich, wenn du dein Date schon kennst, und sei es auch nur als Online-Kontakt. Wenn ihr euch online geduzt habt (was üblicherweise so ist), dann bleibt es natürlich auch beim ersten Treffen dabei. Triffst du dich zum ersten Mal mit einem Mann, den du über ein Zeitungsinserat kennengelernt hast, kannst du ohne Weiteres zunächst beim Sie bleiben, oder auch sofort das Du anbieten. Einfach so, wie es dir dein Gefühl sagt. Und wie gesagt: Jüngere Menschen duzen sich in aller Regel in der Freizeit immer. Wenn du also jünger als 30 bist, kannst du es auch so halten, es sei denn, du willst das nicht. In diesem Fall entscheiden immer dein Wunsch und dein Gefühl. Denn einen Zwang zum Du gibt es nicht.

 

 

Dieser Beitrag ist ein Auszug ausDer Flirtratgeber für echte Frauen von Charlotte Caravetti.
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