Behandeln Sie sich gut

Behandeln Sie sich gut

Angst und Panik sind ernst zu nehmende Symptome von Überlastung und/oder belastenden Erlebnissen in der Vergangenheit. Angst ist nicht etwas, das man mit „Zähne zusammenbeißen“ oder anderen Durchhalteparolen in den Begriff bekommen könnte.

Lassen Sie sich von niemandem einreden, Ihre Angst sei ein Zeichen von psychischer oder mentaler Schwäche, das man einfach dadurch überwinden könnte, indem man sich „zusammenreißt“.
Lassen Sie es nicht zu, dass andere Sie mit solchen, gut gemeinten, Ratschlägen unter Druck setzen. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie benötigen, um Ihre Situation wieder zu verbessern.
Lassen Sie sich vor allem von niemandem einreden, dass Sie selbst Schuld an Ihrer Situation seien und es nun selbst schaffen müssten, wieder normal funktionieren zu können.

Natürlich ist Ihr Ziel, ein weitgehend angstfreies Leben. Den Weg dahin müssen Sie Schritt für Schritt gehen. Ein Teil des Wegs gehen Sie vielleicht mit einem Therapeuten, einen kleinen Teil vielleicht auch mithilfe der Informationen auf dieser Webseite oder mit dem zugrunde liegenden Buch. Nehmen Sie sich in jeder Phase die Zeit, die Sie benötigen. Die Überwindung der Angst kann ein langer Prozess sein.
Gleich, was Sie tun, vergessen Sie nicht, dass SIE der wichtigste Mensch dabei sind. Tun Sie nur Dinge, die Ihnen gut tun. Vergessen Sie also negative Selbsteinschätzungen und Selbstvorwürfe. Schauen Sie nach vorn und behandeln Sie sich selbst mindestens so gut, wie Sie es auch mit ihrem besten Freund oder Ihrer besten Freundin tun würden.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus unserem Buch Das große Angstbuch von Alexander Stern.
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Legen Sie negative Verhaltensmuster ab

Legen Sie negative Verhaltensmuster ab

Genau wie negative Gedanken haben auch negative Verhaltensmuster die Eigenschaft, für viele Probleme zu sorgen. Genau wie die negativen Denkmuster bleiben auch die negativen Verhaltensmuster oft unentdeckt. In der Regel beginnen wir erst dann, uns damit zu beschäftigen, wenn wir spüren, dass etwas in unserem Leben falsch läuft, wenn wir unzufrieden, unglücklich oder ängstlich werden.

 Negative oder störende Verhaltensmuster können im Laufe des Lebens entstehen:

Beispiele:

  • Ein Junge erhält immer dann besonders viel Zuneigung, wenn er Angst zeigt. Die Eltern trösten das Kind, wenn es abends in seinem Zimmer ängstlich ist.
    Das Ängstlichsein wird also belohnt. Als Erwachsener führt der Mann dieses Verhalten weiter. Er zeigt oft Angst, weil er unbewusst hofft, dadurch Liebe und Zuneigung zu erhalten.
  • Ein Mädchen kann ihre Wünsche oft damit durchsetzen, dass sie beginnt zu weinen. Dieses Verhalten eignet sie sich so sehr an, dass sie sich auch als erwachsene Frau so verhält. Natürlich führt es zu Problemen, wenn die Frau zum Beispiel bei einem Meeting die Tränen nicht unterdrücken kann, wenn sie bei einer Entscheidung überstimmt wird.
  • Ein Geschwisterpaar erlebt die eigenen Eltern als sehr passiv und ängstlich. Bei Problemen mit dem Vermieter, mit Nachbarn oder mit Lehrern geben die Eltern immer nach, oder wagen sich erst gar nicht, sich zu beschweren, selbst wenn sie im Recht sind.
    Als Erwachsene verhält sich die Tochter ganz ähnlich, weshalb sie oft ausgenutzt wird und im Job bei jeder Beförderung übersehen wird.

Ein Therapeut würde im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie versuchen, die ungünstigen Verhaltensmuster zu erkennen und sie durch passende Verhaltensmuster zu ersetzen.
Aber auch Sie selbst können daran arbeiten, ungünstige oder störende Verhaltensmuster aufzuspüren und diese durch zweckmäßigere zu ersetzen.

Hilfreich können dabei Gespräche mit dem Partner, Familienmitgliedern und guten Freunden sein. Denn meist ist es wesentlich einfacher Verhaltensmuster bei anderen zu erkennen, als bei sich selbst.

Unterschätzen Sie aber nicht, wie viel Arbeit und Kraft dies von Ihnen erfordern kann. Denn nicht alles, was Sie zu hören bekommen, wird angenehm für Sie sein. Voraussetzung für einen Erfolg ist, dass Sie in der Lage sind, Kritik zu ertragen. Ja noch viel mehr müssen Sie bereit sein, Dinge infrage zu stellen, die Sie in Ihrem bisherigen Leben als völlig selbstverständlich betrachtet haben.

Ein anderer guter Ansatz zum Überdenken eigener Verhaltensmuster ist es, andere dabei zu beobachten, wie diese sich in bestimmten Situationen verhalten. Sicher kennen Sie Menschen, die besonders selbstsicher und mutig auftreten. Achten Sie darauf, wie sich diese Menschen in Situationen verhalten, in denen Sie selbst ängstlich sind. Versuchen Sie beim nächsten Mal einfach, das Verhalten zu kopieren. Sie werden feststellen, dass Ihr bisheriges Verhalten durchaus nicht das einzig denkbare ist.

Wenn Sie sich entscheiden, diesen schwierigen Weg zu gehen, sollten Sie darüber nachdenken, Unterstützung für Ihr Vorhaben zu suchen. Diese kann zum Beispiel in einem Therapeuten für kognitive Verhaltenstherapie, einem spezialisierten Coach oder auch einer Selbsthilfegruppe bestehen.

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Machen Sie den Realitäts-Check

Machen Sie den Realitäts-Check

Unser Verstand funktioniert manchmal auf eine seltsame Art und Weise. So fällt es ihm scheinbar besonders leicht, uns tatsächliche oder auch nur vermutete Probleme und Befürchtungen in den schillerndsten Farben auszumalen.

Das funktioniert umso besser, je weniger Widerspruch er erhält. Das ist auch der Grund, warum das ängstliche Grübeln immer dann besonders gut funktioniert, wenn wir alleine sind. In solchen Situationen, zum Beispiel in der Nacht, arbeitet der Verstand besonders kreativ und kann immer neue Schreckensszenarien entwickeln.

Ein einfaches und jederzeit verfügbares Mittel dagegen ist es, sich selbst immer wieder zu fragen, ob das, was man vermutet oder befürchtet, auch tatsächlich wahr ist. Denn das, was wir als „Wahrheit“ oder „Realität“ betrachten, ist nur allzuoft lediglich eine Vermutung oder Annahme die durch nichts bewiesen ist. Vieles von dem, was wir als real betrachten, ist im Grunde nicht mehr als unsere ganz persönliche unbewiesene Meinung. Vieles von dem, was wir für „absolut normal“ halten, ist es gar nicht. Es erscheint uns nur so, weil wir aufgrund unserer Erziehung gar nicht anders können, als es für „wahr“ und „normal“ zu halten.

Eine andere Ursache für ständige Sorgen und Ängste sind die Medien, die uns täglich mit einem Abbild der Realität versorgen, das extrem ins Negative eingefärbt ist. Und das liegt nicht etwa daran, dass die ganze Welt schlechter geworden wäre. Nein, der Grund ist viel banaler: Mit schlechten und bedrohlichen Nachrichten, verdient man mehr! Nur deshalb ist der Anteil an Katastrophen, Morden und anderer Gewaltkriminalität in den täglichen Medien so groß.

Den meisten Europäern und ganz besonders uns Deutschen geht es so gut wie noch niemals zuvor. Wir leben in Frieden, Sicherheit und Wohlstand. Wir sind mit allem bestens versorgt, was wir brauchen. Wer diesbezüglich noch etwas zu Klagen hat, jammert auf sehr hohem Niveau.

Wenn man feststellt, dass man in negatives Grübeln und Sorgenmachen verfällt, sollte man Folgendes versuchen:

  • Welche Gedanken gehen mir durch den Kopf? Was macht mir Sorgen?
  • Welche Wirkungen haben diese Gedanken das auf mich?
  • Entsprechen die Gedanken der Wahrheit, oder glaube ich nur, dass sie wahr sind?
  • Worin könnte der Grund liegen, dass ich etwas Negatives annehme?
  • Welche anderen Erklärungen oder Beurteilungen des gleichen Sachverhalts könnte es noch geben?
  • Wie fühlt es sich für mich an, wenn eine neutrale Sicht auf die Dinge einnehme?

In vielen Fällen hilft das bereits, die negative Gedankenspirale zu beenden. Je häufiger Sie das tun, desto leichter und selbstverständlicher wird es werden. Und falls Sie jetzt denken: „Bei mir bringt das nichts.“ oder „Bei mir ist das ganz anders.“ – Willkommen im Club! Es ist nicht schlimm, wenn Sie diese Gedanken haben. Vielen Menschen geht es so. Das Gute am Realitätscheck ist, dass er selbst dann funktioniert, wenn Sie (noch) nicht davon überzeugt sind, dass er hilft.

Ein anderes Mittel für einen Realitätscheck ist der Austausch mit Personen, denen Sie vertrauen. Das kann der eigene Partner, ein Freund, ein Familienmitglied oder auch ein Arzt oder Therapeut sein. Schildern Sie dieser Person Ihre Ängste und Befürchtungen und bitten Sie um eine möglichst objektive Einschätzung.

Solch ein Gespräch kann oftmals Ängste und Befürchtungen verringern, indem diese unter einem realistischeren Blickwinkel betrachtet werden. Hinzu kommt, dass ein Außenstehender in vielen Fällen auch Lösungsvorschläge und Ideen liefern kann, die Sie selbst nicht sehen oder sehen können.
In jedem Fall ist es hilfreich, einer Vertrauensperson die Sorgen zu schildern, die Sie quälen. Sie gewinnen dabei immer einen Verbündeten, der Sie auf Ihrem Weg aus der Angst unterstützen wird.

Tipp:
Auch hierbei gilt: Nicht übertreiben!
Halten Sie bei Gesprächen über Ihre Angst ein vernünftiges Maß ein. Es ist nicht hilfreich, die immer gleichen Gespräche endlos zu wiederholen. Zum einen führt die andauernde Beschäftigung mit der Angst dazu, dass diese noch mehr Aufmerksamkeit bekommt.

Zum anderen ist es selbst für den besten Freund oder Lebenspartner nicht leicht, jeden Tag das gleiche Gespräch zu führen. Machen Sie stattdessen Notizen und verabreden ein oder zweimal pro Monat ein solches Gespräch, in dem Sie Ihre Ängste besprechen können.
Versuchen Sie auch, häufiger zu anderen Gesprächsthemen zu wechseln. Das lenkt Sie von der Angst ab, und Ihrem Gesprächspartner machen die Unterhaltungen dann viel mehr Spaß.

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Was ist Achtsamkeit?

Was ist Achtsamkeit?

Noch bis vor wenigen Jahren war der Begriff Achtsamkeit im deutschsprachigen Raum kaum bekannt. Es konnten nur diejenigen etwas damit anfangen, die das Konzept der Achtsamkeit während ihrer Beschäftigung mit dem Buddhismus und insbesondere mit der Meditationsform des Vipassanā kennengelernt hatten.

Das änderte sich, als Vertreter einer mehr weltlichen Form der Vipassana-Meditation diese den Menschen im Westen leichter zugänglich machten.

 Insbesondere der vietnamesische Mönch, Thích Nhát Hánh („Ich pflanze ein Lächeln“) sowie der US-Amerikaner Jon Kabat-Zinn mit seiner Therapieform der „Achtsamkeitsbasierten Stress-Reduktion“ (MBSR = „Mindfulness Based Stress Reduction“) haben viel dazu beigetragen, dass das Thema Achtsamkeit bei uns im Westen bekannt wurde.

Stichwort: MBSR und MBCT

Bei der Beschäftigung mit dem Thema Achtsamkeit werden Sie immer wieder auf die Buchstabenfolge „MBSR“ stoßen. Es handelt sich dabei um die Kurzform von „Mindfulness Based Stress Reduction“ oder auf Deutsch: „Achtsamkeitsbasierte Stress Reduktion“.
MBSR ist ein von dem Amerikaner Jon Kabat-Zinn entwickeltes Programm, in dem Achtsamkeit gezielt eingesetzt wird, um Patienten mit Stresserkrankungen oder chronischen Schmerzen zu behandeln.
Gleichzeitig ist MBSR eine besonders leicht erlernbare Methode der praktizierten Achtsamkeit, die von religiösen Elementen befreit wurde und deshalb ideal für jeden, unabhängig vom religiösen oder kulturellen Hintergrund, geeignet ist.
Wir werden uns mit der Methode des MBSR in den folgenden Artikeln noch eingehender beschäftigen.

Die sogenannte MBCT (Mindfulness Based Cognitive Therapy = „Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie“) ist ein psychologisches Therapieverfahren, das ebenfalls auf dem Grundprinzip von Achtsamkeit und Meditation basiert. Die Therapie wurde unter anderem von dem kognitiven Verhaltenstherapeuten Zindel V. Segal entwickelt. Sie diente ursprünglich vor allem der Rückfallprävention (Vermeidung von Rückfällen) bei Patienten, die unter Depressionen litten.

Die MBCT-Methode kombiniert Elemente des MBSR-Programms mit solchen aus der kognitiven Verhaltenstherapie, die zum Beispiel zur Behandlung von depressiven Patienten eingesetzt wird. Mehrere Studien belegen den Erfolg dieser Behandlungsmethode. Die Rückfallhäufigkeit bei Patienten, die bereits mehrere depressive Episoden (erneute Erkrankungen) erlebt hatten, wurde durch den Einsatz von MBCT deutlich gesenkt.

Achtung: Verwechslungsgefahr!

Der deutsche Begriff „Achtsamkeit“ birgt die Gefahr eines Missverständnisses, das zu Verwirrung und Unsicherheit führen kann.

Im Gegensatz zum Englischen, wo der Begriff „Mindfulness“ (Gewahrsamkeit, Achtsamkeit) verwendet wird, um den Zustand der Achtsamkeit zu beschreiben, hat der Begriff „Achtsamkeit“ im Deutschen mehrere Bedeutungen, was manchmal zu Verwechslungen führt. Wir werden uns deshalb im Folgenden zunächst damit beschäftigen, genau zu klären, was unter dem Begriff „Achtsamkeit“ zu verstehen ist.

Bitte klicken Sie nicht zu schnell weiter. Damit Sie Achtsamkeit auch in Ihrem Leben erfolgreich praktizieren können, ist es wichtig, dass Sie genau verstehen, was Achtsamkeit bedeutet. Sie finden dazu auf unserer Seite viele weitere Artikel, Beiträge, Anleitungen und Informationen.

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Wie kann man Achtsamkeit trainieren?

Wie kann man Achtsamkeit trainieren?

Grundsätzlich kann man zwei verschiedene Methoden unterscheiden, wie Achtsamkeit eingeübt, trainiert und gelebt werden kann:

1. Die formelle Praxis (Meditationen)
Darunter versteht man regelmäßig (möglichst täglich) durchgeführte Übungen, die nach einem ganz bestimmten Muster ablaufen.
Zur formellen Praxis gehören alle Übungen, die im normalen Sprachgebrauch als „Meditationen“ bezeichnet werden.
Diese Übungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie in der Regel in einer ganz bestimmten Körperhaltung und Reihenfolge durchgeführt werden.
Formelle Übungen können entweder in der Gruppe oder auch allein zu Hause durchgeführt werden.
Zwei typische Übungen, mit denen wir uns später noch genauer befassen werden, sind der Body-Scan und die Sitzmeditation.

2. Die informelle Praxis (Achtsamkeit im Alltag)
Damit sind alle achtsam ausgeführten Tätigkeiten gemeint, die im ganz normalen Alltag durchgeführt werden, ohne dass dabei eine bestimmte Körperhaltung oder ein festgelegter Ablauf eingehalten werden muss.
Zur informellen Praxis oder „integralen Achtsamkeitspraxis“ gehören alle Situationen und Tätigkeiten, bei denen wir innehalten, um uns achtsam bewusst zu machen, was wir gerade tun und was dabei mit unseren Gedanken und Gefühlen geschieht.
Dabei kann es sich auch um ganz einfache Tätigkeiten wie das Zähneputzen, das Händewaschen oder die Essenszubereitung handeln.

Achtsamkeit erlernt man nicht durch Lesen und Nachdenken, sondern durch häufiges Üben!
Ein guter Vergleich zum Einüben von Achtsamkeit ist das Joggen. Viele Menschen beginnen damit, um etwas für ihre Gesundheit zu tun, Gewicht zu verlieren und so weiter.
Oft werden Sie von anderen dazu motiviert, die ganz begeistert davon berichten, wie viel Spaß ihnen das Laufen bereitet.

Beim ersten Lauftraining folgt allerdings meist die große Ernüchterung. Was, das soll Spaß machen? Muskeln und Gelenke schmerzen, der Schweiß läuft in Strömen und nach 500 Metern setzt eine Erschöpfung ein, die eine erste Pause erfordert. Dazu kommt, dass (gefühlt) alle anderen Läufer mit einem mitleidigen Lächeln vorbeiziehen und hinter der nächsten Wegbiegung verschwinden.
Viele Anfänger geben jetzt auf. Sie entscheiden, dass das Laufen eine Quälerei ist, für die sie völlig ungeeignet sind.

Einige halten aber durch. Sie beginnen mit kurzen Laufstrecken, machen regelmäßige Gehpausen und treten beim nächsten Lauftermin wieder an.
Schon nach wenigen Trainingseinheiten bemerken die „Standhaften“ dass sie ihre Laufstrecke von Mal zu Mal ein wenig verlängern können. Sie müssen auch nicht mehr so viele Gehpausen einlegen und der Muskelkater am nächsten Tag tritt auch immer seltener und weniger stark auf.
Nach einigen Monaten regelmäßigen Trainings stellen die Läufer dann fest, dass das Laufen fast wie von selbst geschieht. Die Erschöpfung weicht dem angenehmen Gefühl des „ausgepowert“ Seins.
Die Läufer stellen fest, dass sie durch das regelmäßige Laufen nicht nur Gewicht verloren, sondern auch Lebensfreude gewonnen haben.

Während des Laufens und danach fühlen sie sich einfach gut, schlafen besser, haben gute Laune und leiden seltener unter depressiven Verstimmungen. Dazu kommt die Vorfreude auf den nächsten Lauftermin.
Das alles wäre nicht möglich gewesen, wenn sie, wie viele andere, nach den ersten Trainingsversuchen aufgegeben hätten.

Der Moment, an dem manche aufgrund von Schmerzen, Erschöpfung und Frustration aufhören wollen, kann auch beim Trainieren der Achtsamkeit auftreten.
Besonders zu Beginn kann man manchmal kaum Fortschritte erkennen und die ganze Sache erscheint einem unter Umständen anstrengend und sinnlos.
Wenn das bei Ihnen passiert, denken Sie bitte an die Jogger. Halten Sie durch. Es wird von Mal zu Mal besser funktionieren. Nach einiger Zeit werden Sie dann vielleicht schon an einem „Achtsamkeits-Marathon“ teilnehmen.

Achtsamkeit ist wie Joggen. Sie macht mehr Spaß, je mehr man trainiert!

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus unserem Buch Achtsamkeit kann man lernen! von Alexander Stern.
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Kann jeder Achtsamkeit erlernen?

Kann jeder Achtsamkeit erlernen?

Häufig wird die Frage gestellt, für, wen das Achtsamkeitstraining geeignet ist, und ob es tatsächlich jeder erlernen kann.

Die Antwort darauf lautet: ja! Jeder Mensch, der geistig gesund ist, kann das Achtsamsein erlernen.
Es gibt keine Voraussetzungen, die man dafür mitbringen müsste. Achtsamkeit für jeden geeignet, der sich zutraut, die Übungen über einen längeren Zeitraum regelmäßig durchzuführen.

Lernen oder aktivieren?
Viele Achtsamkeitslehrer betonen, dass die Fähigkeit, achtsam zu sein, nichts ist, was völlig neu erlernt werden müsse. Vielmehr sei das Achtsamsein bereits in jedem Menschen angelegt und müsse lediglich wieder aktiviert werden.

So meint zum Beispiel Jon-Christoph Bernd, der Autor des Buches „50 Wege zum Glück“, dass jeder Mensch von Natur aus achtsam sei. Er vertritt die Ansicht, dass bereits unsere Vorfahren in frühester Vorzeit gezwungen waren, achtsam zu sein, um überhaupt überleben zu können. Schon in der Steinzeit mussten die Menschen ihre Umgebung genauestens beobachten, um auf jede Gefahr sofort reagieren zu können.

Diese Fähigkeit der permanenten Aufmerksamkeit und Achtsamkeit ist dann im Verlauf der Evolution und der Geschichte nach und nach verloren gegangen, sodass wir sie heute neu erlernen, oder doch zumindest reaktivieren müssen.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus unserem Buch Achtsamkeit kann man lernen! von Alexander Stern.
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