Ist Achtsamkeit das gleiche wie Meditation?

Ist Achtsamkeit das gleiche wie Meditation?

Die Antwort auf diese Frage ist nicht ganz einfach.
Meditation ist ein wichtiger Bestandteil des Weges zur Achtsamkeit.
Achtsamkeit und Meditation sind fest miteinander verbunden, sie sind aber nicht identisch.

Unter dem Begriff „Meditation“ versteht man, ganz allgemein, alle spirituellen Praktiken, deren Sinn darin besteht, den Geist zu klären, zu beruhigen oder zu sammeln. Solche Übungen gab und gibt es in vielen verschiedenen Religionen und Kulturkreisen. Meditation gehört zum Beispiel fest zur Religionsausübung im Buddhismus, im Hinduismus und im Jainismus.
Meditation hat in diesen Religionen als spirituelle Praxis einen festen Platz im täglichen Leben. Die Ziele, die hier mit der Meditation verfolgt werden, sind fest mit religiösen oder ethischen Werten der jeweiligen Religion verbunden.

Praktiken, die der Meditation ähnlich sind, gibt es auch in anderen Religionen. So findet man zum Beispiel Parallelen zu Gebet, Kontemplation oder Exerzitien im Christentum.

Einige historische Meditationsformen ähneln dem, was wir heute unter Achtsamkeitsmeditation verstehen.
Es gab und gibt aber auch ganz andere Formen der Meditation, die Ziele verfolgen, die nichts oder nur wenig mit Achtsamkeit zu tun haben.
Bei einigen Meditationsformen geht es darum, den Geist auf eine einzige Sache zu fokussieren. Das kann ein Gegenstand sein, zum Beispiel die Blüte einer Blume oder die Flamme einer Kerze. Es kann sich aber auch um nicht Materielles handeln, wie zum Beispiel ein Gebet, ein bestimmtes Wort oder eine Lautfolge. Letzteres kennen auch viele Nicht-Meditierende unter der Bezeichnung Mantra.

Einige Meditationen zielen auch darauf ab, den Geist möglichst vollständig zu leeren.
Die Achtsamkeitsmeditation hat aber andere Ziele. Bei der Achtsamkeitsmeditation arbeitet der Meditierende daran, den Vorhang, der seine Sicht auf die Realität behindert oder verfälscht, aufzulösen.
Der Meditierende will also nichts ausblenden, sondern ganz im Gegenteil, alles, was passiert, ganz klar und ohne jeden Filter, ohne jede Bewertung so wahrnehmen, wie es wirklich ist.

Der Achtsame meditiert, aber nicht jeder Meditierende ist auch achtsam!

Unserer Vorstellung von Achtsamkeitsmeditation kommt die Meditationspraxis im Zenbuddhismus am nächsten.

Der Legende nach brachte der indische Mönch, Bodhidharma, im 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung die Lehre des Meditationsbuddhismus nach China. Dort entstanden viele der für Zen typischen Elemente der Lehre.
Unsere moderne Vorstellung von Zen basiert aber vor allem auf der viel später entstandenen japanischen Ausprägung des Zen. Die in den USA und Europa verwendeten Zen-Begriffe sind daher meist japanischen Ursprungs und stammen nicht, wie oft angenommen, aus dem Indischen.

Auch im Zen geht es darum, im Augenblick zu leben, ohne ihn zu beurteilen, den Geist zu beruhigen, konzentriert zu handeln, nichts erreichen zu wollen und unabhängig von allem zu sein.
Dementsprechend ähnelt die Meditationspraxis (Zazen) im Zen derjenigen, der achtsamen Sitzmeditation.

Fazit:
Achtsamkeit und Meditation gehören untrennbar zusammen.
Die tägliche Meditationspraxis gehört zu vielen unterschiedlichen religiösen und kulturellen Strömungen. Aber: Nicht jede Form von Meditation ist auch achtsam.

Achtsamkeitsmeditation ist ein zentraler Bestandteil der Achtsamkeitspraxis.
Jeder, der Achtsamkeit erlernen will, sollte täglich ein oder mehrere Male meditieren. Wie das geht, erfahren Sie zum Beispiel auf dieser Website.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus unserem Buch Achtsamkeit kann man lernen! von Alexander Stern.
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So lernt man, loszulassen

So lernt man, loszulassen

Viele unserer Probleme entstehen dadurch, dass wir krampfhaft versuchen, Dinge festzuhalten. Dabei kann es sich, sowohl um materielle Dinge, aber auch, um Menschen und deren Zuneigung handeln.
Akzeptieren zu können, dass alle Dinge vergänglich sind und es keinen Sinn macht, an etwas festzuhalten, das vorbei ist oder nicht mehr existiert, trägt wesentlich zu Zufriedenheit und Glück bei.

Zum Thema Loslassen gibt es eine sehr schöne Zen-Erzählung:

Zwei Mönche sind auf Wanderschaft. An einem reißenden Fluss treffen sie eine junge, wunderschöne Frau, die sich nicht traut den Fluss zu überqueren.
Der eine Mönch hebt die Frau auf seine Schultern und trägt sie über den Fluss.
Sie wandern weiter und der zweite Mönch ist empört über das Vorgehen des anderen. Ihre Gelübde verbietet ihnen den Kontakt zu Frauen, ja selbst eine Berührung ist ihnen verboten.
Irgendwann, nachdem sie schon viele Kilometer gewandert sind, fasst sich der zweite Mönch ein Herz und spricht seinen Mitbruder darauf an:
„Hör zu, ich werde unserem Vorsteher berichten müssen, was Du getan hast.“
„Worüber redest Du?“, fragt der erste Mönch zurück.
„Über die wunderschöne junge Frau, die Du verbotenerweise nicht nur angerührt, sondern sogar über den Fluss getragen hast.“
„Oh ja“, sagte der erste Mönch. „Es stimmt, ich habe die Frau über den Fluss getragen und sie am anderen Ufer abgesetzt. Aber mir scheint, Du trägst sie jetzt immer noch mit Dir herum.“

Aber Loslassen im Sinne der Achtbarkeit bedeutet nicht nur, Vergangenes ruhen zu lassen.
Es ist damit auch das Loslassen von allen Dingen zu verstehen, die wir zu sehr wollen oder meinen, unbedingt haben zu müssen. Das bezieht sich sowohl auf materielle Dinge, aber auch auf nicht-Materielles wie den Wunsch, erfolgreich zu sein, oder geliebt zu werden.

Selbst den Wunsch, möglichst schnell achtsam zu werden, müssen wir loslassen, um wirklich achtsam zu werden!
Ein anderer Aspekt des Loslassens im Sinne der Achtsamkeit ist das Überwinden des Festhalten-Wollens von Dingen, die wir als angenehm empfinden, oder an die wir uns gewöhnt haben.
Wir versuchen allzu oft, solche Dinge festzuhalten. Wir wollen nicht, dass sich etwas verändert und können es doch nicht verhindern. Wir möchten, dass der schöne Urlaub nie endet, und sind vielleicht so begeistert von unserem neuen Wagen, dass wir nie wieder hergeben wollen.
Auch unser Wohlstand, unsere Beziehungen oder unsere Gesundheit sind Dinge, die wir unbedingt erhalten wollen, ohne es aber tatsächlich zu schaffen.

Das Festhalten an diesen Dingen tut uns nicht gut. Es hindert uns zum Beispiel daran, wirklich achtsam zu sein, also tatsächlich in diesem Augenblick ganz präsent zu sein.
Letztlich ist die ganze Welt, jedes Leben sowie alle Gedanken und Gefühle einem ständigen Wandel unterworfen. Nichts, von dem, was wir sehen, hören, fühlen oder zu besitzen glauben, ist von Dauer. Alles ist im Wandel oder „Panta rhei“ (Alles fließt), wie es schon der griechische Philosoph, Heraklit, vor mehr als 2500 Jahren festgestellt hat. Von ihm stammt auch die kluge Aussage, dass man nicht zwei Mal in denselben Fluss steigen kann, weil dieser eben fließt und sich ständig und unaufhaltsam verändert.

Wenn wir begriffen haben, dass wirklich nichts von Dauer ist und wir es deshalb schaffen, nichts zu greifen und festhalten zu wollen, sind wir einem achtsamen Leben schon ein gutes Stück nähergekommen.

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Muss man Buddhist werden, um Achtsamkeit zu praktizieren?

Muss man Buddhist werden, um Achtsamkeit zu praktizieren?

Nein, das muss man nicht!
Obwohl Achtsamkeit ein zentrales Prinzip der buddhistischen Übungspraxis (Vipassanā-Meditation) ist, kann sie auch davon losgelöst praktiziert werden.
So sind die im Westen bekannten Formen des Achtsamkeitstrainings (zum Beispiel MBSR und MBCT) von dem philosophisch-religiösen Überbau befreit und stehen Menschen aller Glaubensrichtungen und Kulturen gleichermaßen offen.
Abgesehen davon ist der Buddhismus eine Religion oder Weltanschauung, die sich gegenüber anderen Denkweisen äußerst tolerant zeigt.
Buddhismus und Christentum schließen sich nicht gegenseitig aus!

Es gab und gibt sogar berühmte christliche Zen-Meister, wie zum Beispiel Pater Enomiya Lasalle oder Zensho W. Kopp, die christliche Gedanken mit dem Buddhismus verknüpft haben.
Einige Experten stellen sogar infrage, ob der Buddhismus überhaupt als Religion, oder eher als philosophische Weltanschauung zu betrachten ist.

In keinem Fall schließen das buddhistische Denken und die buddhistische Weltanschauung andere religiöse Ideen aus, sodass diese auch sehr gut nebeneinander und miteinander existieren können.

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Was bringt mir Achtsamkeit?

Was bringt mir Achtsamkeit?

Die Liste, der positiven Effekte von Achtsamkeit ist lang und umfasst so gut wie alle Bereiche der mentalen und körperlichen Gesundheit. Und das Beste daran ist, dass es sich nicht um leere Versprechungen handelt, sondern um Wirkungen, die zum Teil bereits seit über tausend Jahren dokumentiert und erprobt sind!

  • Positive Effekte von Achtsamkeit:
  • Abbau und Vermeidung von Stress
  • Verringerung chronischer Schmerzen
  • Verringerung von Kopfschmerzen / Migräne
  • Hilfe bei Depressionen
  • Verbesserung bei Angst- und Panik-Störungen
  • Hilfe bei Prüfungsängsten
  • Hilfe bei Essstörungen
  • Stärkung des Immunsystems
  • Verringerung von Bluthochdruck
  • Die Fähigkeit, sich wirklich zu entspannen
  • Steigerung der Konzentrationsfähigkeit
  • Besserer Schlaf
  • Mehr Selbstvertrauen
  • Mehr Gelassenheit und Lebensfreude
  • Herzlicherer Umgang mit anderen
  • Mehr Mitgefühl
  • Mehr Offenheit
  • Eine klarere Sicht auf die Dinge (Voraussetzung für Verhaltensänderungen und Verhaltensregulation)

Darüber hinaus führt regelmäßig praktizierte Achtsamkeit zu mehr Gelassenheit im Umgang mit alltäglichen Problemen.Probleme werden generell als weniger schwerwiegend und weniger belastend empfunden.

Achtsamkeit fördert auch die Fähigkeit, die Schönheit des Lebens in jedem Augenblick zu erkennen und zu empfinden.

Grundsätzlich kann man durchaus sagen, dass praktizierte Achtsamkeit jeden Menschen glücklicher und zufriedener machen kann.

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Achtsamkeit im Alltag: Übung 10 – Achtsames sprechen

Achtsamkeit im Alltag: Übung 10 – Achtsames sprechen

Worte können zerstören oder aufbauen. Achtsames Sprechen kann Glück erzeugen; unachtsames Sprechen kann töten. Achtsames Sprechen ist eine tief gehende Übung.
(Thích Nhất Hạnh, buddhistischer Mönch und Schriftsteller)

Ein Mensch spricht an jedem Tag Tausende von Wörtern. Sicher werden die allermeisten davon unachtsam ausgesprochen.

Oftmals denken wir gar nicht darüber nach, was wir sagen, und nicht selten kommt es vor, dass uns unsere Worte leidtun, nachdem wir sie ausgesprochen haben.

Worte sind mächtig. Schon ein falsches Wort kann eine Freundschaft zerbrechen oder eine Liebesbeziehung beenden!
Worte können verletzen. Oft mehr als es Schläge tun würden.

 Zum achtsamen Sprechen gehört auch das achtsame Zuhören. Wie oft kommt es vor, dass wir hören, wie jemand etwas sagt und unsere Antwort blitzschnell erfolgt, weil wir gar nicht zugehört haben und unsere Meinung schon vorher feststand.

Seien Sie in jedem Gespräch wirklich präsent, also im Hier und Jetzt anwesend und nicht mit Ihren Gedanken an einem anderen Ort, in der Vergangenheit oder in der Zukunft.
Achtsames Zuhören ist die Voraussetzung für achtsames Sprechen.

Stellen Sie fest, wenn Ihre Worte von Gefühlen wie Angst, Wut oder Hass beeinflusst werden. Beobachten Sie, wie Ihre Gefühle auf Ihre Worte wirken, ohne den Vorgang zu bewerten.

Fragen Sie sich bei allem, was Sie sagen:

  • Entspricht das, was ich sagen will, der Wahrheit?
  • Ist das, was ich sagen will, für andere nützlich oder hilfreich?
  • Geschieht das, was ich sagen will, in Verständnis und Mitgefühl mit anderen?
  • Hat das, was ich sagen will, seine Ursache im Hier und Jetzt? Oder sage ich es, weil ich mit meinen Gedanken in der Vergangenheit oder in der Zukunft bin?
  • Schade ich mit dem, was ich sagen will, anderen oder mir selbst?
  • Ist etwas Negatives, das ich sagen will, tatsächlich wichtig genug, um es trotzdem auszusprechen?

Völlig selbstverständlich sollte sein, andere durch das eigene Sprechen nicht zu unterbrechen. Auch sollten andere nicht über Gebühr dadurch beansprucht werden, dass man selbst lange und ununterbrochen spricht.

Wir sollten versuchen, möglichst immer ruhig und gelassen und nicht etwa aufgeregt und hektisch zu sprechen.

Wir sollten möglichst nicht für andere sprechen, sondern nur für uns selbst.

Wir sollten alle Verallgemeinerungen und Konzepte vermeiden, die bereits eine voreingenommene Einstellung repräsentieren.

Achtsame Kommunikation führt zu einem Verstehen und Akzeptieren unserer Gesprächspartner und uns selbst.

Info – Namasté:

In Gesprächskreisen, in denen das achtsame Sprechen gepflegt wird, häufig das sogenannte „Namasté“ eingesetzt. Namasté bedeutet so viel wie „Ich begrüße das Göttliche in Dir“.

Es handelt sich um eine Geste, die derjenige zeigt, der sprechen möchte. Die Geste besteht aus einer leichten Verbeugung, während die Handflächen über dem Herzen aneinandergelegt werden. Diese Geste symbolisiert die herzliche Offenheit, Freundlichkeit, Bescheidenheit und Respekt zueinander.

Die anderen Gesprächsteilnehmer antworten mit der gleichen Geste, um zu signalisieren, dass sie bereit sind, zuzuhören. Wenn der Sprechende seine Rede beendet, zeigt er das mit der gleichen Geste an.

Die anderen beantworten sie genauso, um zu signalisieren, dass sie das Ende der Rede bewusst registriert haben.

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Achtsamkeit im Alltag: Übung 9 – Achtsames Zuhören

Achtsamkeit im Alltag: Übung 9 – Achtsames Zuhören

Achtsames Zuhören bedeutet, dem Sprecher seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Darüber hinaus heißt es, dem Anderen zuzuhören, ohne bereits eine eigene Interpretation des Gehörten vorzunehmen.

Sehr häufig kommt es nämlich vor, dass wir andere sprechen hören, aber sicher sind, ohnehin schon zu wissen, was sie sagen werden oder sagen wollen. Schon Augenblick einer solchen Interpretation oder Vorwegnahme sind wir nicht mehr achtsam.

Den Anderen aussprechen lassen, sollte selbstverständlich sein. Achtsames Zuhören ist aber viel mehr als das!
Ein weiteres Phänomen, das uns häufig daran hindert, achtsam zuzuhören, ist das „Zurechtlegen“ von Gegenargumenten, bevor der Andere überhaupt alles gesagt hat. Das passiert meist so schnell und oft unbewusst, sodass wir es selbst gar nicht bemerken. Ein wichtiger Schritt zum achtsamen Zuhören besteht darin, uns bewusst zu werden, wenn wir nicht mehr zuhören, sondern im Geiste schon eine Antwort formulieren.

 Das Gleiche gilt für die Bewertung des Gehörten. Achtsam zuhören heißt, das Gehörte nicht zu bewerten, oder den Anderen zu verurteilen.
Achtsames Zuhören ermöglicht es viel mehr, die geschilderten Gefühle in einem selbst zu spüren.

Achtsames Zuhören bedeutet auch, den Anderen zu ermutigen, seine Gedanken auszusprechen und ihn liebevoll und tröstend zu behandeln.

Ein anderer Fehler, der uns beim Zuhören Anderer häufig unterläuft, besteht darin, das Gesagte reflexartig auf uns selbst zu beziehen, auch wenn es vielleicht gar nicht so gemeint war. Das passiert interessanterweise häufiger, wenn es sich um einen vermeintlichen Vorwurf handelt, als wenn vielleicht ein Lob hinter der Äußerung steckt.

Wirklich zuhören können nur ganz wenige Menschen. Richtig zuhören zu können, ist äußerst bereichernd.

Probieren Sie es aus. Auch Sie können es lernen!

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