Achtsamkeit im Alltag: Übung 8 – Achtsames Riechen

Achtsamkeit im Alltag: Übung 8 – Achtsames Riechen

Sicher kennen Sie das auch. Ein bestimmter Duft kann plötzlich eine ganze Flut von Erinnerungen auslösen. Oftmals erinnert man sich dann an Situationen, an die man seit Jahren nicht mehr gedacht hat.
Kaum steigt einem ein bestimmter Duft in die Nase, den man mit der längst vergangenen Erinnerung in Verbindung bringt, und schon erscheint die Situation vor unserem geistigen Auge, als wäre sie gerade gestern geschehen.

 Besonders häufig treten solche Erlebnisse bei Düften auf, mit denen wir stark emotionale Momente im Leben verbinden. So weckt der Duft von gebackenen Plätzchen, Zimt, Glühwein, Tannengrün und brennenden Kerzen in fast jedem die Erinnerung an Weihnachten. Diese Düfte können sogar bewirken, dass wir uns sehr genau daran erinnern, wie wir uns als Kind zu Weihnachten gefühlt haben.

Im Alltag schenken wir den uns umgebenden Düften allerdings kaum Beachtung. Wir bemerken in der Regel nur solche Gerüche, die uns unangenehm sind und manchmal auch ein Parfüm, wenn es gar zu stark aufgetragen wurde.

Dabei werden wir durch Düfte sogar häufig manipuliert. Viele Kaufhausketten und Boutiquen setzen längst Düfte ein, um die Kaufbereitschaft der Kunden zu erhöhen. In der Autoindustrie werden Düfte eingesetzt, um beim potenziellen Autokäufer bestimmte Gefühle und damit Kauflust zu erwecken.

Der Kunde merkt nichts davon und wundert sich vielleicht, warum ihm der Wagen der Firma X soviel besser gefällt als der der Firma Y. Und das womöglich obwohl Letzterer technisch überlegen ist.

Übung: Achtsames Riechen

Für diese Übung kann es sinnvoll sein, einen Ort aufzusuchen, an dem unterschiedliche, angenehme Düfte zu riechen sind. Das kann zum Beispiel in einem Blumen- oder Kräutergarten der Fall sein. Auch im Wald sind meist unterschiedliche Düfte oder Gerüche präsent.

Wenn Sie keine Möglichkeit haben, das achtsame Riechen in Garten oder in der freien Natur zu üben, können Sie auch zu Hause für angenehme Dufteindrücke sorgen.

Stellen Sie dazu duftende Blumen oder andere Pflanzen auf. Sie können auch Duftwasser, Duftkerzen oder Räucherstäbchen verwenden.

Ohne diese „Hilfsmittel“ ist das achtsame Riechen manchmal schwierig, einfach deshalb, weil in unseren klinisch reinen Haushalten oft kaum noch Düfte oder Gerüche auszumachen sind.

1. Setzen oder stellen Sie sich aufrecht hin. Sie können die Augen schließen, oder sie auf einen festen Punkt richten.

2. Atmen Sie langsam durch die Nase ein.

3. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit jetzt darauf, wie Ihr Atem an den Nasenflügeln vorbeiströmt.

4. Können Sie etwas riechen? Welche Art von Duft ist es?

Versuchen Sie, den Duft nicht zu bewerten. Es geht nicht darum, ob etwas gut riecht oder nicht.

Ist der Duft stark oder nur schwach? Besteht der wahrgenommene Duft nur aus einem Duft oder setzt er sich aus mehreren Duftkomponenten zusammen?

Welche Art von Duft ist es? Ist der Duft:

  • frisch
  • herb
  • fruchtig
  • süßlich
  • erdig
  • moderig
  • stechend
  • beißend
  • würzig
  • blumig

5. Welche Gedanken, Empfindungen und Gefühle gehen Ihnen bei diesem Duft durch den Kopf?

Versuchen Sie, Ihre Empfindungen zu benennen. Bewerten Sie sie nicht. Ordnen Sie sich nicht in Kategorien wie gut/schlecht, angenehm/unangenehm ein.
Betrachten Sie die Gedanken und Gefühle und lassen Sie sie dann wieder los. Lassen Sie die Gedanken und Gefühle einfach weiter ziehen.

6. Variieren Sie das Riechen:

  • Verändern Sie Ihren Standort.
  • Nähern Sie sich einer Duftquelle oder entfernen Sie sich von ihr.
  • Beobachten Sie, wie sich der oder die Düfte verändern.
  • Welcher Duft ist nun vorwiegend?
  • Welche weiteren Düfte sind hinzugekommen?

7. Die Übung beenden.
Beenden Sie die Übung, indem Sie einmal tief einatmen, die Augen wieder öffnen und Ihre Umgebung wieder aufmerksam wahrnehmen.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus unserem Buch Achtsamkeit kann man lernen! von Alexander Stern.
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Achtsamkeit im Alltag: Übung 7 – Achtsamer Umgang mit Nahrung

Achtsamkeit im Alltag: Übung 7 – Achtsamer Umgang mit Nahrung

Essen und Trinken gehören zu unseren häufigsten Tätigkeiten, die sich Tag für Tag wiederholen.

Gleichzeitig bietet das Essen und das Trinken über unseren Geschmacks- und Geruchssinn eine Vielzahl von Eindrücken, die wunderbar dafür geeignet sind, besonders achtsam wahrgenommen zu werden.

Achtsamer Umgang mit Lebensmitteln
Das beginnt schon lange vor dem eigentlichen Essen. Schon die Auswahl und die Zubereitung von Lebensmitteln können achtsam durchgeführt werden.

Der achtsame Umgang mit Lebensmitteln umfasst viele Aspekte:

Wir sollten nur solche Lebensmittel kaufen, die über vernünftige Transportwege zu uns gelangen. Das dürften in der Regel Lebensmittel sein, die in unserer Region gepflanzt und geerntet werden.
Wir sollten darauf achten, dass wir möglichst Lebensmittel kaufen, die ohne oder nur mit wenigen Pflanzenschutzgiften wachsen konnten.
Wenn wir Fleisch essen wollten, sollten wir darauf achten, dass die Tiere unter artgerechten Bedingungen aufwachsen konnten und möglichst keine Wachstumshormone oder Medikamente erhalten.
Wir können darüber nachdenken, was alles dafür notwendig war, um das Lebensmittel entstehen, wachsen und reifen zu lassen.
Wir können uns vor Augen führen, viele verschiedene Menschen dazu beigetragen haben, dass dieses Lebensmittel zu uns gelangt ist.
Wir können uns klarmachen, wie das Lebensmittel gepflanzt, aufgezogen, geerntet und transportiert wurde, bevor es gekauft, gewaschen, geschnitten und gekocht wurde, um auf unserem Teller zu landen.
Wir können achtsam mit den Lebensmitteln umgehen, damit wir möglichst wenig davon in den Abfall werfen müssen.
Wir können die Lebensmittel in einer achtsamen Atmosphäre zubereiten.
Wir können vor dem Essen ein Gebet sprechen oder auf andere Weise für das Essen danken.

Essen, wenn man hungrig ist

Es ist ein Phänomen unseres Wohlstands und unserer Gewohnheiten: Oft essen wir etwas, ohne tatsächlich hungrig zu sein. Manche essen aus Gewohnheit 3 Mahlzeiten am Tag zu bestimmten Uhrzeiten, ganz gleich, ob sie dann hungrig sind oder nicht.
Viele essen auch aus Langeweile, oder weil sie hoffen, dass sie sich besser fühlen werden, wenn sie etwas essen. Dann ist es oft auch gleichgültig, was gegessen wird. Ob Schokolade oder Kartoffelchips, abends vor dem Fernseher wird alles wahllos vernascht.

Wenn es Ihnen auch manchmal so ergeht, versuchen Sie zu beobachten, welche Gedanken und Gefühle Sie dabei haben. Können Sie ein Muster erkennen? Ist es so, dass Sie in bestimmten Situationen immer das Bedürfnis haben, etwas zu essen, ohne dass Sie eigentlich hungrig sind? Erwarten Sie vielleicht, dass sich Ihre Stimmung verbessert, wenn Sie etwas essen?

Achtsamkeit während des Essens

Lassen Sie sich Zeit beim Essen.
Achtsamkeit und eine hastig heruntergeschlungene Mahlzeit passen nicht zusammen.
Betrachten Sie, was auf Ihrem Teller liegt. Wie sieht es aus? Welche Farbe hat das Gemüse oder der Salat?
Identifizieren und Benennen Sie die Lebensmittel auf Ihrem Teller.
Spüren Sie das Essen mit Ihrer Zunge. Wie fühlt es sich an? Ist es hart oder weich? Ist es rau oder glatt? Wie fühlt es sich im Mund an?
Spüren Sie auch die Temperatur des Essens.

Bewusst kauen

Kauen Sie jeden Bissen gut durch. Manche Anleitungen zum achtsamen Essen empfehlen, jeden Bissen 30-mal oder noch öfter zu kauen. Das erscheint mir aber doch etwas übertrieben. Schließlich soll das Essen ja auch gut schmecken und nicht zu einem einzigen Brei werden. Kauen Sie einfach bewusst so oft, wie es Ihnen richtig erscheint.

Schweigend essen
Ich weiß, dass das den meisten Menschen sehr schwer fällt. Beim Essen zu schweigen, hilft aber sehr gut dabei, seine Aufmerksamkeit auf das Essen selbst zu richten.
Beim Essen weder Zeitung lesen, noch Radio hören. Natürlich sollte beim Essen auch das Fernsehgerät ausgeschaltet bleiben.
Achtsamkeit nach dem Essen

Bemerken, dass der Hunger gestillt ist.

Spüren Sie in sich hinein. Wie fühlt es sich an? Ist Ihr Hunger gestillt? Möchten Sie vielleicht trotzdem noch weiter essen?
Welche Gedanken und Gefühle treten auf?

Für das Essen danken

Danken Sie für das Essen. Denken Sie daran, dass es durchaus nicht für jeden selbstverständlich ist, immer genug zu essen zu haben.
Versuchen Sie, Ihr Essen aus der Sicht eines Menschen in einem weniger wohlhabenden Teil der Erde zu betrachten. Machen Sie sich klar, wie dankbar wir dafür sein können, jederzeit genug zu essen zu haben und nicht hungern zu müssen!

Tipp: Kurse für achtsames Kochen
Immer häufiger werden Kochkurse angeboten, bei denen es darum geht, Nahrung achtsam zu betrachten und zuzubereiten.
Um herauszufinden, ob es einen solchen Kurs auch in Ihrer Nähe gibt, reicht es für gewöhnlich aus, den Suchbegriff „achtsames Kochen“ evtl. noch ergänzt durch den Namen des nächsten größeren Ortes oder Stadt in eine der großen Suchmaschinen im Internet einzugeben.

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Achtsamkeit im Alltag: Übung 6 – Achtsames Atmen

Achtsamkeit im Alltag: Übung 6 – Achtsames Atmen

Das Gewahrsein von Atmung und anderen Körperempfindungen ist wahrscheinlich die allergrundlegendste buddhistische Meditationsübung. Bevor man die Achtsamkeit erfolgreich auf Gefühle, Gedanken, Emotionen oder den Geist anwenden kann, muss sie im Gewahrsein von Atem und Körper fest verankert sein.
(Mark Epstein)

 

Übung – Achtsames Atmen:

  1. Setzen oder legen Sie sich entspannt und bequem hin. Schließen Sie die Augen und machen Sie sich Ihren Atem bewusst.
  2. Versuchen Sie nicht, den Atem zu regulieren. Ganz gleich, ob Ihr Atem schnell oder langsam fließt, oder ob Sie tief oder flach atmen. Alles ist in Ordnung, so wie es ist. Beobachten Sie nur, wie Ihr Atem fließt.
  3. Nehmen Sie nun einen tiefen Atemzug. Spüren Sie, wie der Atem in Ihren Körper hineinströmt. Achten Sie darauf, wie sich Ihre Bauchdecke beim Einatmen hebt und anspannt. Beobachten Sie, wie sie sich beim Ausatmen wieder senkt und entspannt.
  4. Legen Sie nun Ihre Handflächen auf Ihre Bauchdecke. Spüren Sie, wie sich die Bauchdecke beim Atmen hebt und senkt. Beobachten Sie nur. Versuchen Sie nicht tiefer zu atmen, oder die Bauchdecke stärker zu bewegen, als sie das von selbst tut.
  5. Achten Sie beim Ein- und Ausatmen auf das Gefühl, das Ihr Atem beim Ein- und Ausströmen durch die Nasenlöcher verursacht.
    Können Sie fühlen, dass die eingeatmete Luft kühler ist als die ausgeatmete?
  6. Beobachten Sie die Gedanken und Gefühle, die während der Übung auftauchen. Lassen Sie alle Gedanken wie Wolken am Himmel vorbeiziehen. Ganz gleich, welche Gedanken und Gefühle auftauchen. Alles ist in Ordnung. Beobachten Sie, ohne zu bewerten und lassen Sie die Gedanken dann weiterziehen.

Führen Sie diese Übung jeweils 5 bis 10 Minuten lang durch.
Ballen Sie am Ende Ihre Hände zu Fäusten, spannen Sie Ihre Arme kurz an, strecken, dehnen und rekeln Sie sich.
Sie sind nun wieder fit für den Alltag.

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Achtsamkeit im Alltag: Übung 5 – Die 3-Minuten Atempause

Achtsamkeit im Alltag: Übung 5 – Die 3-Minuten Atempause

Auch diese Übung eignet sich hervorragend, um sich im Alltag immer wieder kurz zu besinnen und auf das zu fokussieren, was in diesem Augenblick in uns und um uns herum geschieht.
Die Übung dauert nur wenige Minuten und kann deshalb besonders gut auch in kurzen Pausen oder Wartezeiten durchgeführt werden.

 Nehmen Sie sich bewusst vor, nun Ihren Autopiloten abzuschalten und selbst wieder das Steuer in die Hand zu nehmen.

Unterbrechen Sie Ihre aktuelle Tätigkeit.
Sie können die Übung im Stehen, im Sitzen oder im Liegen durchführen.
Die Augen können geöffnet bleiben oder geschlossen werden.
Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Atem. Registrieren Sie einfach nur, dass Sie atmen. Versuchen Sie nicht, Ihren Atem zu verändern.

Wie fühlt sich der Atem an?
Richten Sie nun Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Körper. Registrieren Sie ebenfalls nur den Istzustand. Versuchen Sie nicht, etwas zu verändern.

Wie fühlt sich Ihr Körper an? Ist er warm oder eher kühl? Fühlt er sich schwer an oder leicht?

Nun richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Geist. Nehmen Sie einfach wieder wahr, wie er sich anfühlt. Ist er ruhig, entspannt, oder eher unruhig und angespannt? Bewerten Sie nichts. Registrieren Sie einfach nur, wie es in diesem Augenblick ist.

Nun lenken Sie die Aufmerksamkeit wieder zurück zu Ihrem Atem. Hat sich etwas verändert? Ganz gleich, ob sich etwas verändert hat oder nicht, es ist gut so, wie es ist.

Atmen Sie aus und beenden Sie die Übung. Sie können nun mit Ihren zu Beginn unterbrochenen Tätigkeiten fortfahren.

Wiederholen Sie diese Übung, wann immer sich eine Gelegenheit dazu ergibt. Wenn Sie das häufig vergessen, können Sie sich selbst daran erinnern, indem Sie zum Beispiel kleine farbige Aufkleber an verschiedenen Stellen in Ihrer Wohnung anbringen. Sobald Sie einen der Aufkleber sehen, können Sie eine Atempause einlegen.

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Achtsamkeit im Alltag: Übung 4 – Die STOP-Methode

Achtsamkeit im Alltag: Übung 4 – Die STOP-Methode

Eine Möglichkeit, im Alltag immer wieder kurz innezuhalten, ist die sogenannte STOP-Methode.

STOP steht hier für:

„Stop Take a breath, Observe, Proceed“

Auf Deutsch: Stopp, Atemholen, Beobachten, Weitermachen.

Diese Übung dient dazu, immer wieder kurz den täglichen Trott zu unterbrechen und sich darüber klar zu werden, was gerade geschieht.

  • Was macht mein Atem?
  • Was tue ich gerade?
  • Welche Gedanken gehen mir durch den Kopf?
  • Bin ich bei der Sache, oder fliege ich mit „Autopilot“?
  • Wie fühle ich mich in diesem Moment?

Ein wichtiges Ziel dabei ist, für kurze Zeit aus unserem System von Bewertungen, Interpretationen und Vorurteilen auszubrechen und einen klaren, unvoreingenommenen Blick auf das zu werfen, was gerade geschieht.
Wir können dann zum Beispiel erkennen, wenn sich gerade mal wieder eine Gedankenlawine auf den Weg macht, an deren Ende Katastrophengedanken, Angst und Verzweiflung stehen.
Oder wir bemerken, dass wir auf einen anderen Menschen unangemessen reagieren, weil wir voreingenommene Annahmen treffen, seine Handlungen interpretieren und bewerten, ohne darauf zu achten, was er uns wirklich sagen will.

Oft läuft unser Leben wie von einem Autopiloten gesteuert ab. Durch Achtsamkeit können wir die Kontrolle über unser Leben wiedergewinnen! Je häufiger wir es schaffen, unseren Autopiloten auszuschalten und zu erkennen, was wirklich passiert, umso besser. Um das zu erreichen, sind sowohl die formellen Übungen aber genauso die informellen Übungen, wie zum Beispiel diese STOP-Übung hilfreich.

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Achtsamkeit im Alltag: Übung 3 – Die Morgenübung

Achtsamkeit im Alltag: Übung 3 – Die Morgenübung

Die folgende Übung sollte direkt am Morgen nach dem Aufwachen durchgeführt werden. Sie wird auch als „spüren – hören – schauen – Übung“ bezeichnet.

Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl, die beiden Handflächen auf den Oberschenkeln.

Spüren: Spüren Sie nun ähnlich wie beim Body-Scan nacheinander Ihren rechten Fuß, den rechten Unterschenkel, den rechten Oberschenkel, die rechte Hand, den rechten Unterarm, den rechten Oberarm, die rechte Schulter.
Wiederholen Sie dies für Ihr linkes Bein und Ihren linken Arm.
Spüren Sie nun beide Beine und beide Arme. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nun auf Ihre Schultern, Ihren Nacken und Ihren Kopf. Wie fühlen sich diese Körperteile an?
Hören: Achten Sie nun auf alle Geräusche, die an Ihr Ohr dringen. Versuchen Sie die Geräuschquellen zu identifizieren und benennen Sie die Geräusche.
Versuchen Sie nun, Ihren Körper zu spüren und gleichzeitig die Geräusche wahrzunehmen.
Schauen: Schauen Sie sich um. Versuchen Sie alles um Sie herum so zu betrachten, als würden Sie es zum ersten Mal sehen. Benennen Sie die Gegenstände, die Sie sehen.
Abschluss: Versuchen Sie nun alle Eindrücke (Spüren – Hören – Sehen) gleichzeitig wahrzunehmen. Achten Sie darauf, dass sich Ihre Aufmerksamkeit nicht auf einen der drei Sinne (Spüren, Hören oder Sehen) fokussiert. Versuchen Sie alle drei Sinneswahrnehmungen parallel wahrzunehmen.

Dieses Spüren, Schauen und Hören ist der Weg in die Gegenwart, ins Gegenwärtig-Sein.
(nach Charles Tart)

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