So funktionieren Entspannungsübungen am besten

So funktionieren Entspannungsübungen am besten

Anleitung zum Autogenen Training

Anleitung zum Autogenen Training

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus unserem Buch Das große Angstbuch von Alexander Stern.
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Die Macht der Worte

Die Macht der Worte

In einer aktuellen Studie der University of Arizona in Tucson, USA wurde ermittelt, dass jeder Mensch durchschnittlich ca. 16.000 Wörter am Tag ausspricht.
Das sind in der Woche über 100.000 Wörter. Im Monat etwa eine halbe Million und im Verlauf eines Jahres knapp 6 Millionen Wörter!
Ein Mensch, der 80 Jahre alt wird, hat bis zum Lebensende fast 500 Millionen Wörter gesprochen.

Die allermeisten der Tausenden von Wörtern, die wir jeden Tag benutzen, werden völlig achtlos ausgesprochen. Trotzdem haben auch diese Wörter und Formulierungen eine direkte Wirkung auf unsere Stimmung und unser Selbstbewusstsein.

Oft hängt es direkt mit den verwendeten Formulierungen zusammen, ob wir eine Situation als negativ, bedrohlich und überfordernd oder als neutral und als machbare Herausforderung empfinden.
Das heißt, dass wir die gleiche Situation ganz unterschiedlich empfinden können, je nachdem, welche Wörter wir verwenden, um sie zu beschreiben. Das Gleiche gilt natürlich auch für unsere Gedanken, von denen jeden Tag Hunderttausende durch unser Gehirn flitzen.

Da ein großer Teil unserer Gedanken ebenfalls in Form von Wörtern und Sätzen im Gehirn formuliert wird, hat die Wahl der verwendeten Wörter auch auf unser Denken einen ganz erheblichen Einfluss.

Verkäufer wissen das schon lange

Menschen, deren Job es ist, andere von etwas zu überzeugen, beherrschen die Klaviatur der Sprache perfekt. Sie wissen schon lange, dass die Verwendung bestimmter Wörter beim Kunden oder potenziellen Käufer ganz bestimmte Assoziationen und Gefühle weckt.

Hier ein Ausschnitt aus einer Anleitung für erfolgreiches Telefonieren:

Liste positiver Formulierungen (aus „Erfolgreich am Telefon“, Lutz van Hanken, 2010):

„Ein und dieselbe Sache lässt sich immer aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Genau wie für den Pessimisten das sprichwörtliche Glas halb leer und für den Optimisten dasselbe Glas halb voll ist, können auch Sie beim Umgang mit Kunden, in einer Diskussion, in einem Text oder in einer Rede Sachverhalte so formulieren, dass beim Zuhörer ein positiver Eindruck entsteht. Oft sind es gerade diese feinen Unterschiede, die ein Gespräch zum Erfolg werden lassen.

Versuchen Sie also wo immer möglich, solche Formulierungen zu finden, die bei Ihrem Gesprächspartner einen positiven Eindruck hinterlassen. Hier eine Liste mit positiven Formulierungen und Wörtern.

  • Das Paket kann heute nicht mehr versendet werden.
  • Ich werde sofort veranlassen, dass das Paket schnellstmöglich an Sie versendet wird
  • Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass …
  • Ich möchte Ihnen erklären, warum …
  • Das ist nun wirklich nicht unsere Aufgabe
  • Wussten Sie schon, dass Sie das unkompliziert und schnell auch selbst veranlassen können?
  • Darüber weiß ich leider nicht Bescheid.
  • Ich werde mich sofort darum kümmern und rufe Sie in 30 Minuten zurück.
  • Das ist ja wohl nicht so schlimm.
  • Das tut mir sehr leid. Wir werden bestimmt eine Lösung finden.
  • Herr X ist heute nicht erreichbar.
  • Herr X besucht heute einen Kunden, darf ich Ihnen schon weiterhelfen?
  • Ich kann Ihnen darauf keinen Rabatt einräumen.
  • Wir räumen bei allen Bestellungen ab 2000 Euro einen Rabatt von 5 Prozent ein.
  • Das stimmt nicht.
  • Ja, aber bedenken Sie auch …
  • Das kann ich Ihnen beweisen.
  • Überzeugen Sie sich selbst.
  • Da haben Sie mich falsch verstanden.
  • Da habe ich mich wohl unklar ausgedrückt.
  • Das kostet XY Euro.
  • Sie bekommen das schon für XY Euro.

Nutzen Sie positive Formulierungen, um sich besser und selbstbewusster zu fühlen:

Ich freue mich auf ...
Ich freue mich über …
Ich darf …
Ich genieße es …
Ich bin dankbar für …

Ersetzen Sie negative und beschränkende Formulierungen durch positive oder neutralere:

Ich kann nicht …

Ich kann …
Ich versuche es …
Vielleicht kann ich es …
Ich könnte es …

Das geht nicht …

Es könnte funktionieren …
Vielleicht geht stattdessen …
Ich werde lernen, wie es geht …
Ich kann lernen, wie es geht …

Achten Sie auf Sätze oder Gedanken wie:

„Ich sollte …“
„Man sollte …“
„Ich müsste …“
„Ich … immer …“
„Man muss …“

Verwenden Sie stattdessen Sätze wie:

„Ich kann …“
„Ich darf …“
„Ich bin …“
„Ich mache …“
„Ja, ich will …“ (Vorsicht in Gegenwart Ihres Partners ;-)

Es geht dabei übrigens nicht darum, dass Sie sich etwas einreden, das gar nicht der Wahrheit entspricht. Obwohl man solche Vorschläge manchmal von Vertretern des sogenannten „Positiven Denkens“ zu hören bekommt, kann man davon ausgehen, dass sie bei halbwegs intelligenten Menschen nicht wie gewünscht funktionieren würden.

Es geht vielmehr darum, dass bei der Verwendung von Wörtern und Redewendungen immer auch eine Stimmung mitschwingt, die sich auch auf denjenigen überträgt, der die Wörter benutzt. Es gibt eine Reihe von Untersuchungen, die zeigen, dass die Verwendung negativ konnotierter Wörter (also solche, bei denen eine negative Bedeutung mitschwingt) dazu führte, dass die Versuchspersonen sich anschließend schlechter fühlten, als vorher.

Man kann also allein durch die Verwendung positiverer Wörter und Sätze dazu beitragen, dass man sich selbst besser fühlt.

Das Verwenden positiver Wörter und Formulierungen hat auch nichts mit Schönfärberei zu tun. Denn auch die Verwendung kritisierender und negativer Sprache beeinflusst die Art und Weise, wie wir die Welt und uns selbst wahrnehmen.
Es gibt keine wirklich neutrale Sprache und keine wirklich neutralen Gedanken. Jedes Wort, das wir sprechen oder denken, färbt unsere Wahrnehmung und unsere Stimmung entweder negativ oder auch positiv ein.

Und wenn wir uns entscheiden müssen, uns entweder besser oder schlechter zu fühlen, fällt die Entscheidung doch wohl ziemlich leicht, oder?

Machen Sie sich das Wissen über die Wirkung Ihrer Sprache zunutze, indem Sie negative und abwertende Wörter und Formulierungen aufspüren und nach und nach durch neutrale oder positivere ersetzen.
Achten Sie auf alles, was Sie sagen oder denken. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Worte dazu führen, dass Sie sich weniger selbstbewusst oder generell schlechter fühlen, formulieren Sie sie neu.

Es braucht seine Zeit, bis man die alten, ungünstigen Sprechgewohnheiten abgelegt hat.
Es lohnt sich aber unbedingt! Jedes Mal, wenn Sie einen aufmunternden oder ermutigenden Satz äußern, profitiert Ihr Selbstbewusstsein davon.

Achtsamkeit im Alltag

Achtsamkeit im Alltag

Achtsame Handlungen im täglichen Leben werden auch als „informelle Techniken“ oder „informelle Praktiken“ bezeichnet. Man unterscheidet sie dadurch von den „formellen Techniken“, zu denen alle Übungen gehören, deren Zweck eindeutig auf Einsicht und Achtsamkeit ausgerichtet ist. Zu den formellen Techniken gehören neben der formellen Meditation auch Übungen wie der „Body Scan“, die Sitzmeditation, Übungen aus dem Hatha-Yoga oder die achtsame Atem-Meditation. Was damit im Einzelnen gemeint ist, erfahren Sie auf diesen Seiten.

Informelle Praktiken sind alle die, die keine konventionellen Übungen und Praktiken sind. Im Gegensatz zu
den formellen Übungen sind die informellen nicht an eine bestimmte Tätigkeit, Dauer, Zeitplan oder Durchführungspraxis gebunden. Die informellen Übungen können jederzeit in den Tagesablauf eingebunden
werden. So, wie es gerade am besten passt.

Für das tägliche Leben spielen die informellen Übungen also eine wichtige Rolle. Bei ihnen handelt es sich
in der Regel um ganz gewöhnliche Handlungen, die aber auf eine ganz bestimmte Weise, nämlich besonders achtsam, ausgeführt werden.

Typische informelle Achtsamkeitsübungen im Alltag:

  • Achtsames Essen und Trinken
  • Achtsame Essenszubereitung
  • Achtsames Autofahren
  • Achtsames Duschen
  • Achtsames Musik hören
  • Achtsames Entspannen
  • Achtsames Telefonieren

Den meisten von uns fällt es auch nach langer Übung noch schwer, während des Alltags für einen längeren
Zeitraum achtsam zu bleiben. Zu stark sind alte Gewohnheiten, die dazu führen, dass wir viele Dinge völlig gedankenlos und gewohnheitsmäßig tun. Wir haben das ja bereits im Abschnitt über Gewohnheitsenergien und „Gehirnautobahnen“ besprochen.

Anstatt nun darüber frustriert zu sein, dass man nicht immer achtsam sein kann, kann man einfach mehrmals
täglich in dem, was man gerade tut, innehalten und versuchen, für einige Minuten achtsam weiterzumachen. Das ist eine gute Übung und wird nach einiger Zeit selbst zu einer – diesmal aber achtsamen – Gewohnheit.

Wenn Sie feststellen, dass Sie oft so viel um die Ohren haben, dass Sie die kurzen Achtsamkeitsphasen öfter
vergessen, können Sie auch zu Hilfsmitteln greifen:
Es gibt zum Beispiel kleine Programme oder Apps, die Sie auf Ihrem Computer oder Smartphone starten können. Diese Programme erinnern Sie nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne oder auch zu einem zufälligen
Zeitpunkt, daran, kurz innezuhalten und ein wenig achtsamer weiterzumachen.

Eine anderes Hilfsmittel sind kleine farbige Aufkleber, die Sie an bestimmten Stellen in Ihrer Wohnung oder
an Ihrem Arbeitsplatz anbringen können. Immer, wenn Sie einen dieser Aufkleber erblicken, können Sie kurz innehalten und versuchen, Ihre aktuelle Tätigkeit achtsamer fortzusetzen.

Keine Ausreden!
Alle Formen der informellen Praxis haben einen Vorteil gemeinsam: Sie sind nämlich (fast) ohne zusätzlichen Zeitaufwand durchführbar. Im Gegensatz zur formellen Praxis können sie problemlos in den Alltag integriert
werden. Denn ganz gleich, was Sie gerade tun, Sie können das genauso gut auch achtsam erledigen!

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