Zwangseinweisung?

Zwangseinweisung?

Im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen wird immer wieder die Angst vor einer sogenannten „Zwangseinweisung“ genannt

 Wir erhalten immer wieder Anfragen von besorgten Patienten, die befürchten, aufgrund ihrer Erkrankung zwangsweise in ein (psychiatrisches) Krankenhaus eingewiesen zu werden.

Mit dem folgenden Artikel wollen wir dehalb über diese Frage aufklären und vor allem unbegründete Ängste nehmen. Denn leider führt die Angst vor einer „Zwangseinweisung“ immer wieder dazu, dass Menschen mit Suizidgedanken nicht die notwendige Hilfe suchen und erhalten. Nicht wenige Patienten verschweigen ihrem Arzt, dass sie von Suizidgedanken gequält werden, weil sie befürchten, dann zwangsweise in eine psychiatrische Klinik eingewiesen zu werden.

Diese Befürchtung ist allerdings in den allermeisten Fällen unbegründet. Einer zwangsweisen Unterbringung setzt der Gesetzgeber sehr enge Grenzen. Sie ist überhaupt nur dann möglich, wenn ein Mensch in erheblichem Maß die öffentliche Sicherheit und Ordnung oder auch das eigene Leben gefährdet. Das ist aber bei einem Patienten, der „nur“ über Suizid nachdenkt, nicht der Fall. Anders sieht der Fall aus, wenn ein Patient bereits versucht hat sich das Leben zu nehmen, oder wenn ein Patient ankündigt, dies in unmittelbarer Zukunft zu tun. So werden Menschen, die nach einem „missglückten“ Suizidversuch gerettet wurden, oftmals auch gegen ihren Willen zu ihrem eigenen Schutz zwangsweise in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen.

Wer darf eine zwangsweise Unterbringung veranlassen?

Auch das hängt unmittelbar mit der Ausgangssituation zusammen. So kann zum Beispiel ein Notarzt eine zwangsweise Unterbringung bei einem akuten Suizidversuch veranlassen. Ein Allgemeinmediziner kann in seltenen Fällen eine solche Maßnahme veranlassen. Zum Beispiel dann, wenn er den Eindruck hat, dass im Patientengespräch eine solch massive psychische Krise entstanden ist, dass der Patient nicht mehr gefahrlos nach Hause entlassen werden kann. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn dem Patienten eine lebensbedrohliche Diagnose mitgeteilt wird. Aber auch in solchen Fällen, muss je nach Bundesland, ein Amtsarzt hinzugezogen werden, der die Empfehlung bestätigen muss.
Bei Personen, die unter Betreuung stehen, sieht es ein wenig anders aus. Hier reicht es meist aus, dass der Betreuer einen entsprechenden Antrag beim zuständigen Betreuungsgericht stellt. Wenn das Gericht dem Antrag zustimmt, kann die unter Betreuung stehende Person auch zwangsweise zum Beispiel in einer psychiatrischen Klinik untergebracht werden.

Ein geistig klarer Patient darf jede Behandlung ablehnen

Zwangsbehandlungen sind sowohl bei psychischen als auch bei körperlichen Erkrankungen grundsätzlich nur dann möglich, wenn der Patient nicht in der Lage ist, die Schwere seiner Erkrankung und die Notwendigkeit ihrer Behandlung zu erkennen. Grundsätzlich hat jeder Patient das Recht auf Nicht-Behandlung. Voraussetzung ist, dass er geistig in der Lage ist, die Schwere seiner Erkrankung und die Folgen einer Nicht-Behandlung zu verstehen. Niemand, der geistig gesund ist, kann also gegen seinen Willen eingewiesen und behandelt werden.

Schweigepflicht gilt fast immer

Grundsätzlich gilt bis auf ganz wenige Ausnahmen auch immer die Schweigepflicht des behandelnden Arztes. Ein Arzt darf die Daten eines Patienten grundsätzlich nur dann weitergeben, wenn der Patient dem zugestimmt hat. Das gilt auch gegenüber der Polizei und gegenüber Gerichten. Ausnahmen gibt es nur bei unmittelbarer Gefahr für Leib und Leben, was nur in den allerseltensten Fälle zutreffen dürfte.

Beispiele für typische Fälle zwangsweiser Unterbringung:

  • Akute Psychose mit Eigen- oder Fremdgefährdung
  • Suizidversuch
  • Befürchtete Selbstgefährdung nach Mitteilung extrem belastender Informationen
  • Fälle schwerster Verwahrlosung
  • Extreme Hilflosigkeit (z. B. Gefahr des Verhungerns oder des Erfrierens)

Grundsätzlich gilt, dass die genannten Maßnahmen nur dann gesetzlich legitimiert sind, wenn eine unmittelbare Gefährdung vorliegt. Es reicht also nicht die Vermutung, dass die betreffende Person möglicherweise irgendwann in der Zukunft eine Gefahr für sich oder andere darstellen könnte. Die drohende Gefahr muss unmittelbar, also innerhalb von Stunden oder höchsten wenigen Tagen bestehen.

Unabhängig von Maßnahmen wie der zwangsweise Unterbringung bedürfen weitergehende Einschränkungen der Persönlichkeitsrechte wie zum Beispiel die Fixierung eines Patienten, zusätzliche (gerichtliche) Verfügungen.

Was ist das PsychKG?

Bei der zwangsweisen Unterbringung kommt in der Regel das meist als PsychKG abgekürzte „Gesetz über Schutz und Hilfen für psychisch kranke Menschen“ zum Einsatz. Dieses Gesetz, auch Psychisch-Kranken-Gesetz genannt, gilt jeweils für das zuständige Bundesland. Die Bestimmungen gleichen sich größtenteils, können aber im Detail von Bundesland zu Bundesland verschieden sein. In einigen Bundesländern heißt das Gesetz auch Unterbringungsgesetz oder eindeutiger Freiheitsentziehungsgesetz.
Zuständig für die Regelungen des Gesetzes ist meist das örtliche Ordnungsamt, welches in der Regel auch ein entsprechendes gerichtliches Verfahren beantragt. Es gibt aber auch Ausnahmen, bei denen ein rechtlicher Betreuer oder sogar ein ganz normaler Bürger ein solches Verfahren beantragen kann.

 Worauf muss man achten, wenn man gegen seinen Willen eingewiesen wird?

Grundsätzlich stellt eine zwangsweise Unterbringung einen Eingriff in die Grundrechte eines Patienten dar. Und wie bei solchen Eingriffen (in demokratischen Ländern) üblich, muss ein Richter darüber entscheiden, ob dieser Eingriff in die Grundrechte eines Bürgers gerechtfertigt ist. Dabei entsteht zwangsläufig das Problem, dass ein Richter aufgrund seiner Qualifikation grundsätzlich gar nicht in der Lage ist, eine solche psychiatrische Beurteilung vorzunehmen. Das heißt, er muss sich mit einem Spezialisten, in diesem Fall in der Regel der behandelnde Psychiater, austauschen. Für den Patienten bedeutet das, dass relativ viel Zeit verstreicht, bevor sich ein Richter überhaupt zu seinem Fall äußern kann. Ein Patient, der gerade erst eingeliefert wurde, wird ja nicht in jedem Fall umgehend ausführlich untersucht. Und selbst wenn, kann es einige Zeit dauern, bis der Richter den Arzt erreicht, der die Untersuchung vorgenommen hat. Insbesondere nachts und am Wochenende gilt das in verstärktem Maße.
Trifft der Richter dann auf den Patienten, kann es leicht vorkommen, dass dieser sich aus Unwissenheit nicht im eigenen Interesse äußert, oder dass er sich aus unterschiedlichen Gründen nicht geschickt genug äußern kann, um eine Entlassung zu erreichen.
Denn leider steht einem Patienten, der zwangsweise in die Psychiatrie eingeliefert wurde – im Gegensatz zu einem Straftäter – kein Pflichtverteidiger zur Verfügung, der dem Patienten Tipps und Hinweise für ein günstiges Verhalten gegenüber dem Richter geben könnte. Ihm steht allerdings in den meisten Fällen ein sogenannter „Verfahrenspfleger“ zu. Dabei handelt es sich oft – aber nicht immer – um Rechtsanwälte, die solche Aufgaben übernehmen. Die Bezahlung des Verfahrenspflegers liegt in der Regel unterhalb der eines Handwerkers, weshalb sich Begeisterung und Motivation vieler Verfahrenspfleger verständlicherweise in Grenzen hält.

Achtung bei schneller Entlassung!
Immerhin kommt es in einigen Fällen dazu, dass der behandelnde Arzt schnell zu dem Schluss kommt, dass die zwangweise Unterbringung nicht gerechtfertigt ist oder war, bevor der Patient mit Richter oder Verfahrenspfleger gesprochen hat. Der Patient wird also wieder entlassen und möchte die ganze Angelegenheit schnellstmöglich vergessen. Er vergisst dabei aber, dass die (scheinbar) rechtswidrige Zwangseinweisung dadurch nicht aus seinen Akten verschwindet. Das geschieht nur, wenn der Patient die Rechtswidrigkeit der Einweisung auch gerichtlich feststellen lässt. Tut er das nicht, kann es passieren, dass der Vermerk ihm noch nach vielen Jahren vielleicht in einem ganz anderen Zusammenhang erhebliche Probleme machen kann.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus unserem Buch Depressionen - erkennen - verstehen - überwinden von Alexander Stern.
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Die häufigsten Missverständnisse und Irrtümer bei Depressionen

Die häufigsten Missverständnisse und Irrtümer bei Depressionen

Es gibt in Bezug auf Depressionen einige weitverbreitete Ansichten und Vorurteile, die nicht zutreffend sind. Hier finden Sie die wichtigsten Irrtümer und Missverständnisse.

Irrtum 1: Depressionen sind keine echte medizinische Krankheit
Bei einer Depression handelt es sich nicht um eine vorübergehende Verstimmung, schlechte Laune oder Traurigkeit, weil man etwas Belastendes erlebt hat. Solche „leichten“ oder nur kurz andauernden Stimmungsverschlechterungen bezeichnet man bestenfalls als „depressive Verstimmung“, nicht aber als Depression. Eine echte Depression geht tiefer und dauert viel länger. Sie ist eine ernsthafte medizinisch anerkannte und medizinisch behandelte Krankheit, die in manchen Fällen zum Tod führt (Suizid). An einer Depression kann – genau wie an einer Grippe – buchstäblich jeder erkranken.

Irrtum 2: Antidepressiva reichen aus, um eine Depression zu heilen
Antidepressiva können die schlimmsten Symptome einer Depression lindern und die Betroffenen so wieder in die Lage versetzen, am Leben teilzunehmen. Auch eine aktive Auseinandersetzung mit der Erkrankung wird oft erst nach einer Behandlung der Symptome möglich. Die Behandlung mit Antidepressiva bildet also die Grundlage, auf der es erst möglich wird, die Erkrankung mithilfe von Psychotherapie und Psychoedukation zu behandeln. Antidepressiva allein führen in der Regel nicht zu einer vollständigen und dauerhaften Heilung.

Irrtum 3: Die Betroffenen müssten sich nur mal „zusammenreißen“
Eine Depression hat nichts damit zu tun, dass sich jemand gehen lässt oder sich nicht ausreichend bemüht, aus einer schlechten Stimmung herauszukommen. Wer das noch nicht selbst erlebt hat, kann es sich nur schwer vorstellen. Einem depressiven Menschen zu sagen, er solle sich zusammenreißen oder doch mal „positiv denken“ ist so, als wenn man einem Menschen mit hohem Fieber sagen würde, er solle doch mal cool bleiben und so sein Fieber senken. Wer unter Depressionen leidet,kannsich nicht zusammenreißen undkannauch nicht positiv denken, selbst, wenn er es noch sehr möchte. Das ist schlicht unmöglich.

Irrtum 4: Nur psychisch labile Menschen erkranken an Depressionen
Wie schon gesagt, eine Depression kann jeden treffen. Ganz gleich, ob Lehrer, Arzt, Fußballer oder Stahlarbeiter: Selbst die „stärksten“ Männer sind davor nicht sicher. Nicht selten kommt es vor, dass die Betroffenen es selbst gar nicht fassen können, eine Depression zu erleiden. Auch wenn es Risikofaktoren und bei manchen Menschen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit gibt, an einer Depression zu erkranken, letztlich kann sie jeden erwischen.

Irrtum 5: Die Ursache für eine Depression ist immer ein trauriges Ereignis
Man kann es gar nicht oft genug wiederholen: Eine Depression ist viel mehr als eine einfache Reaktion auf ein bedrückendes Ereignis. Manchmal können so ein Ereignis oder auch lang andauernde Belastungen ein Auslöser für eine Depression sein. Nicht selten gibt es aber auch gar keine offensichtlichen Auslöser. Die Depression kommt dann „aus heiterem Himmel“, obwohl im Leben scheinbar alles gut läuft.

Irrtum 6: Depressive Menschen weinen häufig
Häufiges Weinen kann ein Symptom einer Depression sein. Manche Erkrankte aber weinen nur sehr selten oder sogar gar nicht. Nicht wenige beklagen eine emotionale Leere, die selbst Gefühle von Traurigkeit ausschließt. Auch Betroffene, die unter einer lang andauernden „schleichenden“ Form der Depression, der Dysthymia, leiden, zeigen nach außen oft keine oder kaum erkennbare Symptome. Viele präsentieren sich nach außen ganz anders, als sie sich innerlich fühlen.

Irrtum 7: Eine Depression vererbt sich immer auf Kinder und Enkelkinder
Es scheint so zu sein, dass das Risiko an einer Depression zu erkranken erhöht ist, wenn die eigenen Eltern oder Großeltern auch schon unter Depressionen litten. Allerdings bedeutet das nicht zwangsläufig, dass die Nachkommen auch an einer Depression erkranken. Menschen mit familiärer Vorbelastung sollten aufmerksam sein, müssen aber nicht zwangsläufig ebenfalls erkranken.

Irrtum 8: Antidepressiva machen abhängig
Die typischen Merkmale einer Sucht, nämlich Toleranzentwicklung und das Bedürfnis, höhere Dosen einzunehmen, treten bei Antidepressivanicht auf. Grundsätzlich wirken Antidepressiva ganz anders als suchterzeugende Medikamente wie zum Beispiel Beruhigungsmittel (Valium® und Co.). Trotzdem können auch bei Antidepressiva Absetzerscheinungen auftreten, weshalb ein Antidepressivum immer unter Anleitung des Arztes langsam „ausgeschlichen“ werden sollte.

Irrtum 9: Antidepressiva verändern die Persönlichkeit
Das ist nachweislich falsch. Antidepressiva normalisieren den Hirnstoffwechsel. Die Betroffenen fühlen sich nach dem Wirkungseintritt nicht etwa verändert. Tatsächlich beschreiben die meisten die Wirkung so, dass sie sich (oft nach langem Leiden) endlich wieder wie sie selbst fühlen können.

Irrtum 10: Antidepressiva machen gute Laune
Die Vermutung liegt nahe, trifft aber so nicht zu. Tatsächlich verbessern Antidepressiva die Stimmung depressiver Patienten bis zu einem gewissen „normalen“ Niveau. Ein gesunder Mensch kann mithilfe von Antidepressiva seine Stimmung aber nicht verbessern. Wäre das anders, gäbe es schon längst einen florierenden Schwarzmarkt, wie auch für alle anderen stimmungsverbessernden Drogen. Nimmt ein Gesunder ein Antidepressivum erlebt er in der Regel nur die unangenehmen Nebenwirkungen, nicht aber eine Stimmungsverbesserung.

Irrtum 11: Antidepressiva muss man für den Rest des Lebens einnehmen
Auch das ist falsch. In vielen Fällen kann das Antidepressivum nach erfolgreicher Therapie (oft in Verbindung mit einer Psychotherapie) vollständig abgesetzt werden. In manchen Fällen wird allerdings empfohlen, das Antidepressivum auch danach als Rückfallprophylaxe noch länger einzunehmen.

Irrtum 12: Männer haben selten Depressionen
Die meisten Forscher und Mediziner gehen davon aus, dass Männer genauso häufig von Depressionen betroffen sind wie Frauen. Die zum Teil widersprüchlichen statistischen Zahlen deuten allerdings darauf hin, dass Frauen häufiger und früher ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen als Männer. Bei Männern, die sich psychische Schwächen nur ungern eingestehen, werden Erkrankungen deshalb häufiger nicht diagnostisch erfasst. Männer reagieren öfter mit Aggression und Alkohol- oder Drogenmissbrauch auf ihre depressive Stimmung.

Irrtum 13: Über die Depression zu sprechen, macht es nur schlimmer
Depressive Menschen brauchen jede Form von Unterstützung aus der Familie und dem sozialen Umfeld. Über die Depression sprechen zu können, ist für viele Patienten eine Erleichterung und hilft dem Umfeld dabei, den Betroffenen besser zu verstehen. Es ist immer besser, mit dem Betroffenen über seine Depression zu sprechen, als ihn mit seinen Sorgen und Ängsten allein zu lassen!

Irrtum 14: Wer über Suizid spricht, führt ihn nicht aus
Die ist sicher einer der gefährlichsten Irrtümer über Depressionen. Tatsächlich führen sehr viele Betroffene, die einen Suizid ankündigen oder darüber sprechen, diesen später auch aus. Wenn ein depressiver Mensch über eine Selbsttötung spricht, muss man dies immer sehr ernst nehmen und Hilfe suchen.

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Was man selbst gegen Depressionen tun kann

Was man selbst gegen Depressionen tun kann

Die nachfolgenden Tipps sind für Patienten mit leichten Depressionen gedacht oder für solche, die eine Depression überwunden haben. Falls Sie aktuell an einer schweren Depression leiden, werden Sie die Tipps wahrscheinlich nur schwer umsetzen können. Sie werden beim Lesen der Tipps vielleicht denken, dass das alles sinnlos ist oder sowieso nicht funktioniert. Ärgern Sie sich nicht darüber, diese Gedanken sind eine Folge der Depression. Es ist nicht Ihre Schuld, wenn Sie mit den Tipps aktuell nichts anfangen können. Ich verspreche Ihnen, Sie werden das anders sehen, wenn sich Ihr Zustand bessert.

Tipp 1: Gut für sich selbst sorgen
Manche Menschen setzen alle Hebel in Bewegung, wenn es darum geht, etwas für andere zu tun. Nur ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen sie so lange, bis es nicht mehr weiter geht. Dabei ist es für jeden Menschen ausgesprochen wichtig, zunächst einmal gut für sich selbst zu sorgen. Das trifft umso mehr auf die Menschen zu, die mit einer psychischen Belastung leben. Halten Sie also zumindest die Minimalstandards ein. Essen Sie regelmäßig und gesund (keine Fertignahrung, kein Fast Food), schlafen Sie regelmäßig und ausreichend und bewegen Sie sich regelmäßig. Vermeiden Sie Stress und Überlastungen im Job und im Privatleben. Lernen Sie, auch einmal Nein zu sagen. Sie helfen niemandem damit, wenn Sie selbst krank werden!

Tipp 2: Realistische Ziele setzen
Etwas nicht zu schaffen, das man sich vorgenommen hat, macht schlechte Laune und verdirbt die Stimmung. Oftmals liegt es aber gar nicht daran, dass man sich zu wenig angestrengt hat. Man nimmt sich einfach zu viel vor oder setzt sich Ziele, die man realistisch betrachtet, gar nicht erreichen kann.

Insbesondere ehrgeizige Menschen, die hohe Ansprüche an sich selbst stellen, sind von diesem Problem betroffen. Manchmal steckt dahinter der Gedanke, dass man sich besonders viel vornehmen müsse, um wenigstens einen Teil davon auch zu schaffen. Doch diese Strategie hat nur eine Wirkung. Man fühlt sich hinterher immer schlecht, ganz gleich, ob man 50, 70 oder 80 % des Vorgenommenen geschafft hat. Besser und zufriedenstellender ist es, sich kleinere Ziele zu setzen, die man auch tatsächlich bewältigen kann. Denn jedes erreichte Ziel ist gut für die Stimmung und motiviert dazu, weitere Ziele in Angriff zu nehmen.

Tipp 3: Fehler machen ist nicht nur OK, sondern notwendig!
Ist es Ihnen auch schon passiert, dass Sie sich selbst beschimpft haben, wenn Sie einen Fehler gemacht haben? Oder haben Sie sich geschämt oder sich schuldig gefühlt? Wenn ja, geht es Ihnen so, wie vielen anderen Menschen auch. Kaum macht man einen Fehler, beginnt eine Spirale von Selbstvorwürfen. „Das war ja wieder mal wirklich dämlich von mir“, „Ich bin auch wirklich zu dumm“ und so weiter.

Machen Sie Schluss damit. Denn solche negativen Gedanken ziehen Sie nicht nur runter, sondern sind auch völlig falsch. Nur wer Fehler macht und aus ihnen lernt, entwickelt sich weiter. Keine Fehler machen nur die, die gar nichts tun. Stehen Sie zu Ihren Fehlern und lachen Sie gemeinsam mit anderen darüber, wenn etwas peinlich war. Na und? Sie haben das Recht, so viele Fehler zu machen, wie Sie wollen. Da ist nichts Schlimmes dabei. Sie können dadurch nur gewinnen!

Tipp 4: Den Blickwinkel verändern
Die meisten von uns werden von der Kindheit an darauf trainiert, überall Fehler zu entdecken. Unsere Aufmerksamkeit wird von allen möglichen Unzulänglichkeiten magisch angezogen. Und so kommt es oft vor, dass wir unzufrieden sind und uns ärgern, obwohl es uns doch eigentlich sehr gut geht.

Manchmal hilft es schon, sich das klar zu machen und die Aufmerksamkeit ganz gezielt auf die Dinge zu lenken, die schön sind und mit denen wir zufrieden sein können. Wenn das nicht funktioniert, hilft es oft, unsere eigene Welt einmal aus der Perspektive eines anderen Menschen zu betrachten. Millionen von Menschen auf der ganzen Welt müssen Hunger leiden, befinden sich auf der Flucht oder haben kein Dach über dem Kopf. Was glauben Sie, wie unser Leben auf diese Menschen wirken würde, wenn sie es sehen könnten? Im Hinblick auf diese Menschen leben wir doch im sprichwörtlichen Paradies. Man muss sich nur ab und zu selbst daran erinnern, um mit dem eigenen Leben zufriedener zu sein.

Tipp 5: Nicht ärgern (lassen)
Es gibt zwei verschiedene Arten von Dingen, über die man sich ärgern kann. Das eine sind Dinge, die man ohnehin nicht ändern kann und das andere sind solche, die man beeinflussen kann. Alles, was zur ersten Gruppe gehört, sollte man sofort vergessen. Sich über Dinge zu ärgern, die man nicht ändern kann, macht überhaupt keinen Sinn. Man schadet sich damit nur selbst. Man sollte solche Dinge entweder einfach akzeptieren, oder versuchen, etwas Positives in ihnen zu entdecken.

Bei den Dingen, die man selbst beeinflussen kann, gibt es solche, für die sich der Ärger lohnt (vielleicht 10 %) und solche, die ohnehin in ein paar Tagen oder Monaten vergessen sind. Die Letzteren sollte man nicht weiter verfolgen. Sie sind den Ärger nicht wert. Überhaupt schadet das Ärgern immer nur demjenigen, der sich ärgert. Den meisten Menschen, über die wir uns ärgern, ist das ohnehin völlig gleichgültig. Versuchen Sie, das Ärgern beim nächsten Mal einfach zu unterlassen. Sie werden sehen, das funktioniert. Am Anfang vielleicht noch nicht so gut, aber mit jedem Mal besser!

Tipp 6: Angenehme Dinge planen (und auch durchführen!)
Für das seelische Wohlbefinden ist es äußerst wichtig, Dinge zu tun, die Freude machen. Deshalb sollten angenehme Tätigkeiten einen festen Platz in Ihrem Terminkalender haben. Nur zu leicht passiert es, dass die angenehmen Dinge schnell wieder zugunsten der scheinbar wichtigeren Aktivitäten vernachlässigt werden. Nach einer überstandenen Depression ist es auch nicht immer möglich, einfach da weiterzumachen, wo man vor der depressiven Episode aufgehört hat. Manchmal muss man den Spaß an angenehmen Tätigkeiten auch erst Schritt für Schritt wieder erlernen. Dazu ist es hilfreich, zu überlegen, was man früher gerne getan hat. Man kann auch den Partner oder Angehörige danach fragen. Dann sollten die angenehmen Tätigkeiten auch regelmäßig durchgeführt werden. Sie nur zu planen oder nur über sie nachzudenken, reicht nicht. Man muss es auch tun. Die Freude daran kommt dann automatisch nach einiger Zeit zurück.

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Depressionen: Wichtige Adressen

Depressionen: Wichtige Adressen

Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten der Beratung und Information zum Thema Depressionen. Auch wenn es im Zweifelsfalle immer richtig ist, einen Arzt aufzusuchen, ist es für Betroffene und Angehörige sinnvoll, sich über die Erkrankung so gut wie möglich zu informieren. Im Folgenden finden Sie einige Adressen, die als Startpunkte dafür gut geeignet sind. 

 

Deutsche DepressionsLiga e. V.

Die Deutsche DepressionsLiga e. V. ist ein bundesweit tätiger, gemeinnütziger Verein, der sich als Vertretung depressiver Patienten und deren Angehöriger versteht. Der Verein bietet auf seinen Seiten eine Vielzahl an Informationen rund um die Themen Depressionen und Therapie. Sie finden dort unter anderem Kontaktadressen zu Kliniken, Selbsthilfegruppen und Beratungsangeboten. 

http://www.depressionsliga.de/index.html 

Deutsche DepressionsLiga e.V.
Postfach 1151
71405 Schwaikheim
Deutschland
 kontakt@depressionsliga.de 

 

Stiftung Deutsche Depressionshilfe

Die erklärten Ziele der Stiftung Deutsche Depressionshilfe sind die Erforschung depressiver Erkrankungen, die Hilfe für Betroffene und die Weitergabe von Wissen. Sie finden auf den Seiten unter anderem umfangreiche Adressenlisten, Rat für Angehörige und ein Online-Forum mit vielen Beiträgen. 

http://www.deutsche-depressionshilfe.de/index.php 

Stiftung Deutsche Depressionshilfe
Semmelweisstraße 10
04103 Leipzig
Tel.: 0341/97-24493
Fax: 0341/97-24599
 info@deutsche-depressionshilfe.de 

 

Bundesarbeitskreis der Angehörigen psychisch Kranker (BApK) 

Der Bundesarbeitskreis bietet unter anderem Beratung per E- Mail und per Telefon an: 

Telefon: 01805 950 951
E-Mail: seelefon@psychiatrie.de 

 

Sozialpsychiatrische Dienste 

Sozialpsychiatrische Dienste bieten unter anderem Beratung und Hilfe für Menschen mit psychischen Erkrankungen und auch für deren Angehörige oder Freunde an. Jeder Bürger hat Anspruch auf Hilfe und Beratung durch einen sozialpsychiatrischen Dienst. Da die sozialpsychiatrischen Dienste von den einzelnen Bundesländern geführt werden, können sich die Regelungen im Einzelfall unterscheiden. Der Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker e. V. führt auf seinen Seiten „Psychiatrienetz“ eine (leider noch nicht ganz vollständige) Liste von sozialpsychiatrischen Diensten der einzelnen Bundesländer. 

http://www.psychiatrie.de/bapk/prof-hilfen/spdis/ 

 

Informationen zum Thema Psychotherapie 

Auf den Webseiten der Bundespsychotherapeutenkammer finden Sie Informationen und Hinweise zum Thema Psychotherapie. Unter anderem kann dort die Broschüre „Wege zur Psychotherapie“ in verschiedenen Sprachen heruntergeladen werden. 

http://www.bptk.de/patienten/einfuehrung.html 

Bundespsychotherapeutenkammer
Arbeitsgemeinschaft der Landespsychotherapeutenkammern
Klosterstr. 64
10179 Berlin
Tel.: 030 278785-0
E-Mail: info@bptk.de

 

Spezialisierte Depressionsstationen in ganz Deutschland 

Die Zeitschrift „Stern“ veröffentlicht auf einer ihrer Webseiten eine sehr ausführliche Liste mit den Kontaktdaten zu psychiatrischen Kliniken und Einrichtungen. Die Adressen sind nach Postleitzahlbereichen geordnet, sodass man schnell eine Einrichtung in der Nähe des eigenen Wohnorts finden kann. 

http://www.stern.de/gesundheit/2-hilfe-von-experten-spezialisierte-depressionsstationen-in-ganz-deutschland-1617341.html 

 

Verzeichnisse von Psychotherapeuten 

Auf der Website von „Therapie.de“ finden Sie eine Liste mit etwa 5000 dort registrierten Therapeuten. Die Liste kann nach unterschiedlichen Therapieverfahren, Behandlungsschwerpunkten durchsucht werden. Ebenso können Sie über die Ort-Suche leicht einen Therapeuten in Ihrer Nähe finden. (Beachten Sie, dass hier sehr viele, aber nicht alle Therapeuten aufgeführt sind). 

http://www.therapie.de/psychotherapie/-regionalsuche-/ 

 Auf der Webseite „Psychotherapeutensuche.de“ kann man ebenfalls nach Therapeuten in der Nähe des eigenen Wohnorts suchen. (Beachten Sie, dass hier nicht alle Therapeuten aufgeführt sind). 

http://www.psychotherapeutensuche.de/psychotherapeuten/suche/ 

 

Arztsuche in Deutschland 

Auf den Seiten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung finden Sie die Kontaktdaten der verschiedenen Kassenärztlichen Vereinigungen der einzelnen Bundesländer. Dort erhalten Sie Auskunft über Ärzte unterschiedlicher Fachgebiete in Ihrer Nähe. 

http://www.kbv.de/arztsuche/178.html 

Kassenärztliche Bundesvereinigung
Herbert-Lewin-Platz 2, 10623 Berlin
Postfach 12 02 64, 10592 Berlin
Tel.: (0 30) 40 05 – 0
Fax: (0 30) 40 05 – 15 90

 

Diakonie 

www.evangelische-beratung.info/angebote/lebensberatung 

 

Caritas 

www.caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatung/behinderungundpsychischeerkrankung/ 

 

Selbsthilfegruppen 

Die Deutsche DepressionsLiga führt auf ihren Seiten eine Liste mit Selbsthilfegruppen für an Depression Erkrankte und deren Angehörige. Die Liste kann nach Postleitzahlen durchsucht werden, um schnell eine Selbsthilfegruppe in der Nähe zu finden. 

 

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Was ist eine Depression?

Was ist eine Depression?

Zunächst einmal dies: Eine Depression ist eine ernste Krankheit. Sie ist nicht zu vergleichen mit den Schwankungen, denen die Stimmung bei gesunden Menschen unterliegt. Eine Depression ist schlimmer, sehr viel schlimmer! Eine Depression verschwindet auch nicht von selbst nach einigen Tagen. Unbehandelt kann sie Monate oder auch Jahre andauern.

Für die Betroffenen ist eine Depression eine Qual. Sie fühlen sich schlecht. Oft so schlecht, dass sie keinen Sinn mehr darin sehen, weiterzuleben. Viele erleben quälende Schmerzen, können nachts nicht schlafen und fühlen sich am Tag erschöpft und wie erschlagen. Nichts bereitet ihnen mehr Freude. Selbst geliebte Hobbys oder Freizeitbeschäftigungen sind nur noch lästige Verpflichtungen, wenn sie sich überhaupt noch dazu aufraffen können. Hinzu kommen Schuldgefühle, Sorgen und stundenlanges Grübeln darüber, wie das alles weitergehen soll.

Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl sind Empfindungen, an die sich viele depressive Patienten nur noch dunkel erinnern können. Sie fühlen sich wertlos und als Belastung für Familie und Freunde. Das Interesse an Essen und Trinken schwindet. Viele haben keinen Appetit mehr und müssen sich zum Essen regelrecht zwingen. Sogar das Interesse an Sex verschwindet. Es gibt im Leben vieler depressiver Menschen einfach nichts mehr, was ihnen Freude bereiten könnte. Und dieser Zustand ist nicht etwa nach ein oder zwei Tagen vorüber. Depressionen dauern Wochen oder Monate an. Werden sie nicht behandelt, auch noch länger.

Hilfe kommt oft zu spät
Nur ein relativ kleiner Teil der Betroffenen erhält sofort die notwendige Hilfe. Die meisten Erkrankten wissen zunächst gar nicht, was da mit ihnen geschieht. Oft fällt ihnen zu Beginn gar nicht auf, wie ihre Stimmung immer gedrückter wird, dass sie immer seltener unter Menschen gehen und Stück für Stück jegliche Freude am Leben verlieren. Manche leiden auch lange Zeit an Symptomen, die man auf den ersten Blick gar nicht mit einer Depression in Verbindung bringen würde. Ganz typisch sind zum Beispiel Schmerzen, für die weder der Hausarzt noch der Orthopäde eine organische Ursache entdecken kann. In der Konsequenz dauert es oft viel zu lange, bis die Diagnose „Depressionen“ gestellt und eine fachgerechte Behandlung eingeleitet wird. Dazu kommt, dass Depressionen trotz erheblicher Aufklärungsarbeit in den letzten Jahren immer noch zu den Erkrankungen zählen, die viele Patienten gerne verbergen würden. Der Weg zum Psychiater oder Psychotherapeuten fällt den meisten deshalb schwerer als der zu einem anderen Arzt. Während es bei Rückenschmerzen völlig selbstverständlich ist, den entsprechenden Facharzt aufzusuchen, ist das bei psychischen Problemen auch im 21. Jahrhundert noch nicht der Fall. Nicht zuletzt aus diesem Grund verbirgt sich hinter so mancher als „Burn-out“ oder „Erschöpfungssyndrom“ bezeichneten Erkrankung in Wahrheit eine Depression.

Ursachen
Aus medizinischer Sicht gibt es sowohl biologische als auch psychische Ursachen für eine Depression. Auf organischer Seite ist dies vor allem ein Ungleichgewicht der Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin im Gehirn. Auch das Stresshormon Cortisol steht im Verdacht, an der Entstehung von Depressionen beteiligt zu sein. Aber auch psychische Faktoren wie ungünstige Denkmuster, traumatische Erfahrungen oder unaufgelöste Konflikte scheinen an der Entstehung von depressiven Erkrankungen beteiligt zu sein. Genetisch betrachtet scheint zumindest eine gewisse Vulnerabilität (Anfälligkeit) von Eltern an ihre Kinder vererbt zu werden.

Formen
Depressionen können in unterschiedlichen Schweregraden und verschiedenen Verlaufsformen auftreten. Häufig in Form sogenannter Episoden, von denen im Verlauf des Lebens eine oder auch mehrere auftreten können. Eine besondere Form der Depression ist die sogenannte bipolare Störung. Bei ihr wechseln sich depressive Episoden mit manischen Episoden ab. Während die Patienten während der depressiven Episoden alle typischen Symptome einer Depression erleiden, schlägt die Stimmung in den manischen Episoden ins Gegenteil um. Nicht selten mit ernsthaften Konsequenzen, weil die Patienten in der manischen Phase oft jegliches Risikobewusstsein verlieren und in eine Art Größenwahn verfallen. Allerdings tritt die bipolare Störung wesentlich seltener auf, als die klassische Depression.

Schlechte Laune ist keine Depression!
Die Begriffe „Depression“ und „depressiv“ werden im allgemeinen Sprachgebrauch oft falsch und viel zu häufig verwendet. Oft werden damit ganz normale Stimmungen wie Traurigkeit, oder auch einfach auch nur schlechte Laune bezeichnet. Solche harmlosen Gefühle, die nur kurze Zeit, bestenfalls einige Tage, andauern, bezeichnet man in der Medizin als „depressive Verstimmung“, nicht aber als Depression. Wenn also jemand sagt „Das deprimiert mich jetzt aber.“ oder „Ich bin heute deprimiert.“ meint er damit etwas völlig anderes, als das, was Mediziner und Psychologen unter einer Depression verstehen.

Es handelt sich bei einer Depression auch nicht „nur“ um eine psychische Erkrankung. Vielmehr treten auch organische Veränderungen auf, die nachweisbar und messbar sind. Eine Depression ist eine „echte“ Krankheit, die nicht durch Willensanstrengung beeinflusst werden kann. Sie unterliegt ebenso wenig dem eigenen Willen, wie die Masern, eine Blinddarmentzündung oder eine Viruserkrankung. Und niemand ist vor ihr sicher. Eine Depression kann jeden ereilen, ganz gleich, wie gesund, gebildet oder willensstark er ist.

Behandlung
Depressionen können heute gut mit Medikamenten und Psychotherapie behandelt werden. Die besten Ergebnisse werden mit der Kombination beider Behandlungsformen erzielt. Die Möglichkeiten der Behandlung sind heute so weit fortgeschritten, dass fast allen Betroffenen geholfen werden kann.

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Typische Symptome von Depressionen

Typische Symptome von Depressionen

Die Depression ist eine Erkrankung, die in vielen unterschiedlichen Formen auftritt. Anders als ein zu hoher Blutdruck oder Herzrhythmusstörungen lässt sie sich nicht einfach an Messwerten festmachen oder mithilfe von Geräten diagnostizieren. Die Symptome einer Depression können sich auch von Patient zu Patient ganz erheblich unterscheiden. Es gibt jedoch eine Reihe von Anzeichen, die so oder in ähnlicher Form bei vielen oder gar den meisten Patienten auftreten. Oft treten mehrere, in den meisten Fällen jedoch nicht alle, der folgenden Symptome auf.

Psychische Symptome

Verlust von Freude und Interesse
Depressive Patienten verlieren häufig die Fähigkeit, Freude zu empfinden. Gleichzeitig verlieren sie das Interesse selbst an solchen Dingen, die ihnen bisher wichtig waren. So schwindet zum Beispiel das Interesse an geliebten Hobbys. Die Betroffenen können selbst durch objektiv erfreuliche Dinge nicht mehr aufgemuntert werden. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, ein Beispiel aus der Praxis: Ein 49-jähriger depressiver Patient erfuhr vor einiger Zeit, dass er beim Lotto einen hohen sechsstelligen Betrag gewonnen hatte. Er konnte jedoch darüber absolut keine Freude empfinden, obwohl ihn der Gewinn mit einem Schlag von allen finanziellen Sorgen befreite!

Gedrückte Stimmung
Die Stimmung ist durchgehend oder zeitweise trüb und pessimistisch. Stimmungstiefs können auch plötzlich auftreten. Die Betroffenen berichten dann häufig davon, in ein „schwarzes Loch“ zu fallen. Das Leben und die ganze Welt erscheinen den Betroffenen grau in grau. Sie haben keine Lust mehr, sich unter Menschen zu begeben, Veranstaltungen wie Partys, bei denen ausgelassen gefeiert wird, werden für sie zur Qual.

Antriebsstörungen
Die Energie, selbst einfache oder alltägliche Dinge in Angriff zu nehmen, fehlt. Die Betroffenen haben oftmals nicht die Kraft, eine Aufgabe zu beginnen oder sehen keinen Sinn darin. Schon das Aufstehen am Morgen kostet viel Kraft, was in schweren Fällen dazu führt, dass die Patienten das Bett tagelang nicht verlassen. Körperliche Aktivitäten erscheinen oft unmöglich. Es lastet ein Gewicht „wie Blei“ auf dem ganzen Körper. Nichts geht mehr von selbst, nichts fällt mehr leicht, auch Dinge, die vor der Erkrankung selbstverständlich waren und „mit Links“ erledigt wurden. Das führt in schweren Fällen bis hin zur Unfähigkeit, alltägliche Verrichtungen wie Waschen, Putzen oder gar Körperpflege durchzuführen.

Stimmungseinengung
Mit dem Begriff der Depression wird häufig nur der Verlust der Fähigkeit, Freude, Spaß und Glück zu empfinden, verbunden. Nicht selten geht aber nicht nur die Fähigkeit, Angenehmes zu empfinden, verloren, sondern zum Beispiel auch die Fähigkeit, Trauer zu empfinden. Die Betroffenen fühlen sich leer und emotionslos. Viele wären schon dankbar, wenigstens traurig sein zu können!

Gefühl der Sinnlosigkeit
Die Betroffenen stellen alles infrage. Das bisher Geleistete erscheint ihnen wertlos, ihr eigenen Leben ohne Sinn und Berechtigung. Dieser Zustand kann in schweren Fällen bis hin zum (versuchten) Suizid führen.

Sorgen um die Zukunft
Die Betroffenen machen sich häufig übermäßig viele Sorgen um die Zukunft. Nicht selten kommt es zu einem „Verarmungswahn“. Der Patient befürchtet dann, den finanziellen Ruin, auch wenn das tatsächlich sehr unwahrscheinlich ist. Zu solchen Befürchtungen trägt natürlich auch die Tatsache bei, dass die Betroffenen erleben müssen, nicht mehr leistungsfähig zu sein, auch wenn das – objektiv betrachtet – nur vorübergehend ist.

Hoffnungslosigkeit
Die Betroffenen haben keine Hoffnung, dass sich ihr Zustand bessert. Sie sehen ihre Zukunft in den trübsten Farben. Daran ändert auch nichts, dass sie vielleicht rational wissen, dass diese Gedanken unrealistisch sind. Wer unter einer schweren Depression leidet,kannseine Sicht der Dinge nicht rational korrigieren. Man kann ihm nicht „beweisen“, dass er im Unrecht ist. Er kann und wird seine Meinung nicht ändern.

Verlust des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls
Die Betroffenen verlieren das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Sie sehen an sich selbst nur noch Negatives und sind davon überzeugt, so auch auf andere zu wirken. Eigene positive Eigenschaften werden nicht mehr gesehen oder heruntergespielt. Genauso wie erbrachte gute Leistungen. Das Lob anderer wird zurückgewiesen oder als nicht ernst gemeint abqualifiziert. Im Gegenzug werden fast ausschließlich vermeintliche oder tatsächliche negative Eigenschaften gesehen und in den Vordergrund gestellt. Argumente ändern daran nichts.

Gefühle von Minderwertigkeit
Die Betroffenen sind fest davon überzeugt, nichts wert zu sein. Häufig kommt hinzu, dass sie sich selbst als Belastung für die eigene Familie oder für Freunde empfinden. Dieses Gefühl wird natürlich durch die bedrückende Erfahrung der Hilflosigkeit und Hilfsbedürftigkeit während der Erkrankung noch weiter verstärkt.

Schuldgefühle
Schuldgefühle sind ein typisches Symptom für eine Depression. Die Betroffenen machen sich selbst unterschiedlichste Vorwürfe und geben sich die Schuld sogar an solchen Dingen, die sie definitiv nicht zu verantworten haben. Oftmals fühlen sie sich zudem schuldig, weil sie meinen, durch ihre Erkrankung „nutzlos“ zu sein und anderen zur Last zu fallen.

Hilflosigkeit
Depressive Menschen sehen keinerlei Möglichkeit, selbst etwas an ihrem Zustand zu ändern. Selbst einfachen Anforderungen des Alltags stehen sie hilflos gegenüber. Sie gehen grundsätzlich davon aus, nichts (zum Positiven) bewegen zu können.

Grübeln / Gedankenkreisen
Die Betroffenen grübeln häufig über tatsächliche oder auch nur vermutete Probleme und „Katastrophen“ nach, ohne zu einer Lösung oder einem Schluss zu kommen. Die Grübelphasen treten oft nachts auf. Die Patienten liegen stundenlang wach, grübeln und werden dabei immer verzweifelter.

Konzentrationsstörungen
Die Fähigkeit, sich auf eine Tätigkeit oder Aufgabe zu konzentrieren ist oft herabgesetzt. Es kann vorkommen, dass ein depressiver Mensch schon damit überfordert ist, eine einzige Buchseite bis zum Ende zu lesen, ohne mit seinen Gedanken abzuschweifen. Das Gleiche gilt für andere Aufgaben im Alltag oder bei der Arbeit.

Verlangsamung des Denkens
Das Denken ist oftmals verlangsamt oder stockend. Logische Schlüsse können erst nach intensivem Nachdenken gezogen werden. Gleichzeitig ist die Flexibilität des Denkens eingeschränkt. Die Trennung von Wichtigem und Nebensächlichem fällt schwer. Nicht selten „verfängt“ sich das Denken in unangenehmen oder gar quälenden Gedanken (Grübeln). Das betrifft auch hochintelligente Menschen, die vor ihrer Erkrankung täglich mit komplexen Aufgaben befasst waren.

Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen
Ein anderer Aspekt der bei einer Depression auftretenden Denkstörungen ist die Schwierigkeit, (schnelle) Entscheidungen zu treffen. Nicht selten stehen die Betroffenen minutenlang vor einfachen Entscheidungen, ohne sich für eine Alternative entscheiden zu können.

Alkohol/Drogenmissbrauch
Alkohol- oder Drogenmissbrauch können als ungeeigneter Versuch der Selbstbehandlung betrachtet werden. Manchmal schaffen es die Betroffenen dadurch zumindest für kurze Zeit, ihre quälenden Gedanken und Gefühle zu unterdrücken. Dabei droht natürlich immer die Gefahr einer Sucht. Man geht davon aus, dass viele Fälle von Alkoholismus, insbesondere bei Männern, ursächlich auf depressive Erkrankungen zurückzuführen sind. Tragischerweise sind Alkohol und Drogen dafür bekannt, Depressionen auslösen oder bereits bestehende Depressionen aufrechtzuerhalten, was natürlich extrem problematisch ist.

Ängstlichkeit / Angst / Panik
Angst und Depressionen sind medizinisch betrachtet zwei verschiedene psychische Störungen. In der Praxis ist diese Unterscheidung aber nicht immer leicht zu treffen, da sich die Symptome zum Teil ähneln. Tatsache ist, dass viele depressive Menschen auch unter Ängsten leiden. Diese können sich in Form einer generellen Ängstlichkeit, aber auch als regelrechte Panikanfälle äußern. Die Betroffenen schränken häufig ihre Sozialkontakte immer weiter ein. Sie können meist nicht angeben, wovor sie eigentlich Angst haben. Hinzu kommen existenzielle Ängste in Bezug auf die sozialen und möglicherweise finanziellen Folgen der Erkrankung.

Aggression/Reizbarkeit
Insbesondere bei Männern kommt es vor, dass sich die Depression durch Reizbarkeit und aggressives Verhalten äußert. Die Betroffenen sind selbst von Kleinigkeiten „genervt“ oder fahren leicht aus der Haut. Ein Zustand, der auch als „Dysphorie“ bezeichnet wird. In schweren Fällen kann es bis zum Kontrollverlust kommen. Auch hier nicht selten in Verbindung mit Alkohol.

Libidoverlust
Der Verlust des Interesses an körperlicher Nähe und sexuellen Aktivitäten ist ein typisches Symptom von Depressionen. Bei depressiven Männern kommt es nicht selten zur erektilen Dysfunktion (Impotenz). Frauen verlieren ebenfalls das Interesse an oder die Lust auf Sex.

Morgentief  und Abendhoch
Bei vielen (aber nicht bei allen) Patienten ist zu beobachten, dass sich die Stimmung im Verlauf des Tages verändert. Meist in der Form, dass sie morgens am schlechtesten ist und gegen Abend deutlich besser wird. Man spricht dementsprechend auch von einem „Morgentief“ bzw. einem „Abendhoch“.

Wahnvorstellungen und/oder Zwangsgedanken
In schweren Fällen kommt es zu krankhaften Einbildungen, die meist nichts mit der Realität zu tun haben. So glauben manche Patienten, unheilbar körperlich krank zu sein, obwohl bei ihnen keine körperliche Erkrankung vorliegt (hypochondrischer Wahn). Andere sind grundlos davon überzeugt zu verarmen (Verarmungswahn) oder fühlen sich für etwas schuldig, das sie nicht zu verantworten haben (Schuldwahn). Patienten, die unter Zwangsgedanken leiden, grübeln stundenlang über ihr Schicksal nach oder können sich nicht von dem (unrealistischen) Gedanken befreien, einem anderen womöglich etwas anzutun.

Suizidgedanken und Suizidversuche
In schweren Fällen kann die Verzweiflung des Patienten so weit gehen, dass er eine Selbsttötung als einzigen Ausweg sieht. Etwaige Hinweise oder Ankündigungen müssen immer äußerst ernst genommen werden. Die weitverbreitete Vermutung, dass nach einer Suizidankündigung meist keine Taten folgen, ist erwiesenermaßen falsch. Wenn Sie selbst an Suizid denken oder die Befürchtung haben, ein Angehöriger oder Freund könne einen Suizid planen, müssen Sie unbedingt Hilfe bei einem Arzt oder in einer Klinik suchen!

Körperliche Symptome

Neben den psychischen Symptomen leiden viele depressive Patienten zusätzlich auch unter verschiedenen körperlichen Symptomen. Manche körperlichen Symptome werden zunächst gar nicht mit der Depression in Verbindung gebracht. Oft haben die Betroffenen viele Arztbesuche hinter sich, ohne dass eine organische Ursache für ihre Probleme gefunden werden konnte.

Müdigkeit und Erschöpfung
Die Patienten fühlen sich schon morgens müde und erschöpft. Dies verstärkt sich noch, wenn Symptome wie Schlaflosigkeit hinzukommen. Viele Patienten berichten über Kraftlosigkeit und fühlen sich außerstande, körperliche Belastungen zu ertragen.

Appetitlosigkeit
Appetitlosigkeit ist ein häufiges Symptom von Depressionen. Das geht so weit, dass die Betroffenen oft innerhalb weniger Wochen mehrere Kilo an Gewicht verlieren, ohne dies zu wollen. Oftmals verlieren sie jede Freude am Essen, das Essen schmeckt ihnen nicht mehr und sie müssen sich regelrecht zwingen, regelmäßig Nahrung zu sich zu nehmen.

Gewichtsabnahme/Gewichtszunahme
Vor allem durch die o. g. Appetitlosigkeit kommt es schnell zu starker Gewichtsabnahme. Allerdings kann es in einigen Fällen auch zu einer Gewichtszunahme kommen. Das gilt vor allem, wenn statt der Appetitlosigkeit Symptome wie Heißhunger oder „Essattacken“ auftreten.

Schlafstörungen
Schlafstörungen treten bei einer Depression fast immer auf. Im Rückblick stellen viele Betroffene fest, dass Schlafstörungen die ersten Anzeichen ihrer Depression waren. Dazu gehören Einschlaf- und Durchschlafstörungen. Frühmorgendliches Erwachen. Langes nächtliches Wachliegen oder häufiges nächtliches Erwachen.

Schmerzen
Depressionen können sich durch unterschiedlichste Schmerzsymptome äußern. Besonders häufig sind Rückenschmerzen und schmerzhafte Verspannungen von Nacken und Schultern. Auch Kopf- und Gliederschmerzen kommen vor. Bei einer entsprechenden Untersuchung durch den Arzt wird keine körperliche Ursache gefunden. Diagnostiziert werden bestenfalls Muskelverspannungen.

Impotenz beim Mann
Oft erlischt nicht nur das Interesse an sexuellen Aktivitäten, sondern auch die körperliche Fähigkeit dazu. Erektionsstörungen beim Mann bis hin zur Impotenz sind nicht selten.

Menstruationsbeschwerden bei Frauen
Bei Frauen kommt es nicht selten zu Regelschmerzen (Dysmenorrhoe). In manchen Fällen bleibt die Regel auch ganz aus. Ein weiteres Zeichen dafür, wie sehr eine Depression auch in die organischen Abläufe des gesamten Körpers eingreift.

Verdauungsstörungen
Es können unterschiedliche Probleme des Verdauungstraktes auftreten. Diese reichen von Bauchschmerzen über Blähungen bis zur Verstopfung oder auch Durchfall.

Die körperlichen Symptome, die bei einer Depression auftreten, können extrem vielfältig sein. Forscher haben nachgewiesen, dass sogar die Anfälligkeit für Infektionen bei vielen depressiven Patienten erhöht ist. Natürlich steckt nicht hinter jedem körperlichen Problem gleich eine Depression. Kommen aber die oben genannten psychischen Symptome hinzu, sollte man diese Möglichkeit immer in Erwägung ziehen. Endgültigen Aufschluss über die Ursachen kann aber nur eine Untersuchung beim Arzt bringen.

Psychomotorische Symptome

Die Psychomotorik beschreibt das Zusammenspiel zwischen Bewegung und dem Denken und Fühlen des Menschen. Auch bei depressiven Erkrankungen sind häufig Symptome zu beobachten, die sich in der Art und Weise widerspiegeln, wie sich ein Mensch bewegt.

Man unterscheidet die sogenannte psychomotorische Agitiertheit (Unruhe) und die psychomotorische Hemmung (Verlangsamung).

Psychomotorische Agitiertheit (Unruhe)

  • Bewegungsdrang, Unfähigkeit, still zu sitzen
  • keine Ruhe, um sich auf eine Sache zu konzentrieren
  • eingeschränkte oder fehlende Kontrolle über Gestik und Gesichtsausdruck
  • Schreckhaftigkeit

Psychomotorische Hemmung (Verlangsamung)

  • Passivität
  • verzögerte und/oder krampfhafte Bewegungen
  • vorsichtige und/oder langsame Bewegungen
  • leises, fast flüsterndes Sprechen

In schweren Fällen kann ein sogenannter Stupor (lateinisch: Erstarrung) eintreten. Die Patienten sind dann in wachem Zustand fast vollständig bewegungsunfähig und können sich auch nicht selbst versorgen. Allerdings sind solche extremen Fälle sehr selten.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus unserem Buch Depressionen - erkennen - verstehen - überwinden von Alexander Stern.
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