Ein Tipp, der ganz einfach, logisch und fast schon selbstverständlich erscheint. Trotzdem haben viele von uns gerade damit große Probleme. Sie überfordern und belasten sich so lange, bis es nicht mehr weitergeht.
Am Ende stehen dann häufig Burn-out und Depressionen. Man ist dann völlig „ausgebrannt“, erschöpft und hat keine Kraft mehr, den Alltag und erst recht die Arbeit in der Firma, zu schaffen.
Gut für sich selbst zu sorgen ist sowohl im Privatleben als auch im Beruf absolut unverzichtbar, wenn wir uns gut fühlen wollen. Gut für sich selbst zu sorgen, ist auch wichtig für das eigene Selbstbewusstsein. Wer sich selbst nicht wichtig genug ist, um gut für sich zu sorgen, hat natürlich auch nicht das Gefühl es Wert zu sein.
Gut für sich selbst zu sorgen, bedeutet auch, sich gegenüber Forderungen anderer abgrenzen zu können. So ist es zum Beispiel Gift für das Selbstbewusstsein, ständig die Arbeit anderer zu übernehmen oder nie eine Anerkennung für die eigene Arbeit zu bekommen.
Das gilt für den Chef, der schon fast selbstverständlich davon ausgeht, dass Sie „gerne“ ein paar Überstunden machen, damit er etwas früher nach Hause gehen kann. Das gilt aber auch für Ihre Familie, die vielleicht davon überzeugt ist, dass ausschließlich Sie dafür zuständig sind, zu putzen, zu waschen und das Essen zuzubereiten.
Hier sind einige „Minimalstandards“, die Sie einhalten sollten, damit es Ihnen gut geht:
Sich selbst gut versorgen (regelmäßig essen und trinken), gesunde Nahrung zu sich nehmen.
Das klingt selbstverständlich, ist es aber für viele nicht. Gerade Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl neigen dazu, selbst elementare Bedürfnisse zu vernachlässigen.
Regelmäßig und ausreichend schlafen.
Nehmen Sie sich die dafür notwendige Zeit, auch wenn dafür etwas anderes zurückstehen muss. Ausreichender und regelmäßiger Schlaf ist für Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit elementar wichtig!
Sich für mindestens eine Stunde täglich bewegen (am besten im Freien).
Das kann idealerweise in Form von Sport geschehen. Aber auch ein täglicher Spaziergang an der frischen Luft führt dazu, dass Sie sich besser fühlen.
Nicht ständig Arbeit von anderen übernehmen.
Das gilt sowohl für den Beruf als auch für das Privatleben. Denken Sie in Ruhe darüber nach, welche Arbeiten Sie übernehmen wollen und welche nicht. Vermeiden Sie, spontan auf diesbezügliche Anfragen reagieren zu müssen, denn dann ist die Gefahr groß, dass Sie „überrumpelt“ werden.
Sich nicht alles gefallen lassen.
Wer von anderen nicht respektiert wird und sich nicht dagegen wehrt, wird sich zwangsläufig schlecht fühlen. Wehren Sie sich, wenn Sie respektlos behandelt werden. Das gilt im Übrigen nicht nur für Fremde. Auch im Freundes- und Familienkreis entwickeln sich manchmal Umgangsformen, die es an Respekt fehlen lassen. Besonders oft davon betroffen sind – Sie ahnen es schon – Menschen mit geringem Selbstbewusstsein.
Ihre Wünsche und Bedürfnisse formulieren und durchsetzen.
Wer seine eigenen Bedürfnisse immer zurückstellt, wird sich auf Dauer schlecht und minderwertig fühlen. Das gilt auch in Bezug auf Familienmitglieder. Manche Eltern (insbesondere Mütter) verzichten oft zugunsten von Kindern oder Ehepartnern. Tun Sie das nicht zu oft, wenn Sie wollen, dass es Ihnen gut geht.
Nicht „Ja“ sagen, wenn Sie „Nein“ meinen.
Es stimmt, manchmal lohnt es sich nicht, Meinungsverschiedenheiten auszudiskutieren. Wer aber ständig anderen das Feld überlässt und seine eigene Meinung zurückhält, wird unzufrieden und unglücklich. Gewöhnen Sie sich an, zumindest bei wichtigen Themen, nicht „Ja“ zu sagen, wenn Sie „Nein“ meinen.
Ein Frühwarnsystem für Überlastungen einrichten.
Beobachten Sie aufmerksam die ersten Anzeichen von Überlastung. Dazu gehören zum Beispiel Schlafstörungen oder Appetitmangel. Auch wenn man sich leicht daran gewöhnt, ist es zum Beispiel nicht „normal“, dauerhaft unter Einschlaf- oder Durchschlafstörungen zu leiden. Beides ist ungesund und trägt maßgeblich dazu bei, dass man sich schlecht fühlt.
Veränderungen gefallen nicht jedem!
Natürlich werden diese Veränderungen nicht bei allen Beteiligten auf Begeisterung stoßen. Denjenigen, die bisher von Ihrer „Hilfsbereitschaft“ profitiert haben, wird es nicht gefallen, dass Sie ab sofort nur noch Ihre eigene Arbeit erledigen. Freunde und Familie werden womöglich zunächst Probleme damit haben, wenn Sie zukünftig auch stärker an sich selbst denken.
Damit müssen Sie rechnen:
Menschen aus Ihrer Umgebung werden sich über Sie wundern.
Sie sind dann nicht mehr der oder die, die alles schafft.
Es kann passieren, dass jemand sich über Sie ärgert.
Es kann passieren, dass Sie (vermeintliche) Freunde verlieren.
Bleiben Sie standhaft. Auch wenn es oft einfacher erscheint, eine Arbeit eben doch schnell selbst zu erledigen, als sie abzulehnen oder klein beizugeben, um Ärger zu vermeiden, ist dies der einzige Weg, um dauerhaft gut mit sich selbst umzugehen.
Denken Sie immer daran: Wenn es sich für Sie zunächst falsch anfühlt, zuerst an sich selbst zu denken, ist das nur ein Symptom Ihres geringen Selbstwertgefühls. Andere mit mehr Selbstbewusstsein haben dieses Problem nicht.
Halten Sie trotz aller Widerstände durch. Nach einigen Wochen haben sich alle (auch Sie selbst!) daran gewöhnt, dass Sie nun auch ab und zu mal an sich selbst denken. Von da an werden Sie sich schrittweise immer besser fühlen!
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus Selbstbewusstsein kann man lernen! von Alexander Stern.
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