Bei einer Panikattacke erlebt der Betroffene, in einem zeitlich begrenzten Rahmen, Zustände extremer Angst. Der Körper zeigt (ohne erkennbaren Auslöser) alle Symptome einer Alarmreaktion, wie sie durch eine äußerst bedrohliche Gefahr ausgelöst würde.

 Der Körper reagiert mit der Ausschüttung von Adrenalin und Kortisol und wird so in eine (nicht benötigte) Alarmbereitschaft versetzt. Der Kreislauf wird aktiviert, der Puls erhöht sich und die Blutgefäße ziehen sich zusammen.

All diese Reaktionen machen Sinn, wenn es sich um eine echte Alarmsituation handeln würde, bei der z. B. für die Flucht alle Kräfte mobilisiert werden müssten. Da dies aber nicht der Fall ist, befindet sich der Körper sozusagen in „Aufruhr“, kann die aktivierten Energien aber nicht abbauen oder verbrauchen.

Der Betroffene erlebt so die körperlichen Symptome als Panik und Angst, da er keine wirkliche Ursache für die Reaktionen erkennen kann.

Für die Betroffenen kommt die Panik häufig aus „heiterem Himmel“. Besonders häufig sind Panikattacken in Situationen, aus denen der Betroffene nicht ohne weiter entfliehen kann.

Typische Symptome:

  • Herzklopfen
  • Herzstolpern
  • Schwindel
  • Gefühl von Unsicherheit
  • Gefühl, in Ohnmacht zu fallen
  • Zittern
  • Erstickungsgefühle
  • Mundtrockenheit
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühle der Haut
  • Übelkeit, Bauchschmerzen
  • Gefühl der Derealisation (man hat das Gefühl, dass die Umwelt unwirklich ist)
  • Gefühl der Depersonalisierung (man hat das Gefühl nicht wirklich im Hier und Jetzt zu sein)

Die Symptome unterscheiden sich bei jedem Betroffenen. Tatsächlich scheinen während einer Panikattacke vor allem die Symptome aufzutreten, die der Betroffene am meisten fürchtet.

Wegen der Art der Symptome einer Panikattacke nehmen viele Betroffene zunächst an, körperlich krank zu sein (z. B. an einer Herzerkrankung zu leiden).
Viele Betroffene erleben während einer Panikattacke echte Todesängste. Sie rechnen tatsächlich damit, zu sterben. Was die Panikattacken noch bedrohlicher erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass sie überall und zu jeder Zeit auftreten können.

Mit jeder neuen Panikattacke steigt die Angst vor der nächsten Attacke. Es entwickelt sich eine Angst vor der Angst.
Vielen Betroffenen hilft bereits das Wissen, dass es sich bei den Attacken um Panikanfälle handelt, um die schlimmsten Ängste zu lindern. Das Wissen, dass Panikattacken zwar äußerst unangenehm, aber tatsächlich nicht lebensbedrohlich sind, trägt ebenfalls dazu bei, dass Betroffene die Panikzustände besser überstehen können.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus unserem Buch Das große Angstbuch von Alexander Stern.
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