Nein, Antidepressiva sind keine Drogen, die glücklich machen oder euphorisieren. Es besteht auch nicht die Gefahr, durch die Einnahme eines Antidepressivums plötzlich in einen manischen Zustand zu geraten. Einzige Ausnahme: Patienten, die unter einer bipolaren Störung leiden. Sie müssen auf bestimmte Antidepressiva verzichten, um einen „Switch“ in eine manische Phase zu vermeiden. Bei Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, regulieren Antidepressiva lediglich bestimmte Funktionen im Hirnstoffwechsel. Die Betroffenen fühlen sich nach der Einnahme eines Antidepressivums nicht „high“, sondern einfach wieder „normal“.

Menschen, die nicht unter einer Depression leiden, spüren nach der Einnahme eines Antidepressivums in der Regel lediglich die Nebenwirkungen. Das ist auch der Grund dafür, warum Antidepressiva in der Drogenszene keine Rolle spielen. Sie können sicher sein, dass Drogenabhängige und Drogenhändler in dieser Richtung schon alles Erdenkliche ausprobiert haben.

Antidepressiva als Lifestyle-Droge?
Einige Antidepressiva sind aufgrund ihrer antriebssteigernden Wirkung in den Ruf gekommen, von Workaholics als „Aufputschmittel“ missbraucht zu werden. Davon ist allerdings schärfstens abzuraten. Wer versucht, mit Medikamenten die natürlichen Ressourcen seines Körpers auszubeuten und zu überschreiten, setzt sich einem erheblichen gesundheitlichen Risiko aus.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus unserem Buch Depressionen - erkennen - verstehen - überwinden von Alexander Stern.
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