Das Gefühl von Angst kennt jeder. Angst ist ein elementarer und wichtiger Teil des (menschlichen) Lebens. Angst ist im Grunde etwas Positives, nämlich ein wichtiges Warn- und Alarmsignal, das uns auf Gefahren und Bedrohungen aufmerksam macht und uns davor schützt, zu große Risiken einzugehen.

Angst ist im Grunde sehr nützlich
Angst bewahrt uns davor, Gesundheit und Leben aufs Spiel zu setzen. Gleichzeitig steigert Angst unsere Leistungsfähigkeit in bedrohlichen Situationen und versetzt uns so erst in die Lage, diese unbeschadet zu überstehen.

Im Verlauf der Menschheitsgeschichte war Angst für den Menschen überlebensnotwendig. Erst die Angst versetzte ihn in die Lage, gefährlichen Situationen auszuweichen oder diese zu meistern.
Im Fall unserer Vorfahren war das oft eine Frage des Überlebens. Denn nur, derjenige, dessen Angst genügend Energie freisetzte, um beim Kampf mit einem wilden Tier zu fliehen oder es anzugreifen und zu besiegen, hatte eine Überlebenschance.

Auf der rein körperlichen Ebene funktioniert das Freisetzen von zusätzlicher Energie vor allem durch die Ausschüttung des „Stresshormons“ Adrenalin. Dieses wird jedes Mal, wenn wir Angst verspüren, im Nebennierenmark freigesetzt. Die (eigentlich erwünschte) Folge: Blutdruck und Herzfrequenz steigen, die Durchblutung und die Darmtätigkeit werden für Flucht oder Kampf optimiert.

Eine der Ursachen, warum Angst heutzutage für viele zum Problem wird, liegt darin, dass wir häufig angstauslösende Situationen erleben, in denen wir die durch die Angst freigesetzte Energie mangels Bewegung nicht verbrauchen und „abarbeiten“ können.

Stattdessen empfinden wir nur die beunruhigenden Symptome wie zum Beispiel den beschleunigten Puls oder die verminderte Durchblutung der Haut. Beides können wir oft nicht einordnen und fühlen uns davon bedroht. Gerade dieses Gefühl der Bedrohung löst aber erneut Angst mit all ihren Begleiterscheinungen aus – ein Teufelskreis …

Nicht selten kommt es dann dazu, dass wir bereits im Vorfeld befürchten, dass dieser unangenehme Zustand wieder eintritt. Man spricht dann von der Angst vor der Angst.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus unserem Buch Das große Angstbuch von Alexander Stern.
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