Der Spaß am Flirt ist, dass er zu nichts führt.
Mit Liebe hört der Spaß auf.
Beim Flirten passiert es manchmal, dass einer der beiden Flirtpartner sich Hals über Kopf verliebt. Das ist OK, aber nur in dem Fall wirklich erfreulich, wenn es dem anderen genauso geht. Das ist aber erfahrungsgemäß nur selten der Fall. Meist sind es junge Frauen oder auch unerfahrene Männer, die einen Flirt schon als Liebesbeweis interpretieren. Bei uns Frauen sind es neben den ganz jungen oft diejenigen, die sich sehr einsam fühlen und ganz dringend einen Partner suchen. Wird das Gefühl starker Liebe nach einem Flirt nicht erwidert, führt das dann zu großer Enttäuschung, Trauer oder ganz schlicht zu Liebeskummer.
Damit es dir nicht so ergeht, beschreibe ich im Folgenden einmal kurz, worum es beim Flirten und Kennenlernen tatsächlich geht.
Beim Flirten geht es zunächst einmal nur darum, abzuklopfen, ob man sich überhaupt sympathisch ist. Beide Seiten müssen erst herausfinden, ob sie den jeweils anderen überhaupt mögen und ob eventuell mehr daraus werden könnte. Es geht also nur darum, sich kennenzulernen und zu testen, ob man zueinander passen könnte. Nicht mehr und nicht weniger.
Beim Flirten gibt es keine Verbindlichkeiten
Wenn du das vergisst, kann das sehr schmerzlich sein. Wer sich, ohne nachzudenken, sofort in seinen Flirtpartner verliebt, wird leider oft enttäuscht.
Besonders schwierig wird das, wenn es im Rahmen des Flirts oder des ersten Dates zu Zärtlichkeiten oder zum Sex kommt. Wenn das passiert, kann es sein, dass die Gefühle und Einstellungen dazu auf beiden Seiten sehr unterschiedlich sind. Gerade jüngere und unerfahrenere Menschen meinen oft, dass gemeinsamer Sex schon ein Zeichen von Liebe sei.
Es kann aber sein, dass dein Flirtpartner Dinge wie Nähe und Zärtlichkeit ganz anders bewertet. Vielleicht gehört das für ihn einfach zum Kennenlernen mit dazu, ohne dass er dem eine große Bedeutung beimisst. Möglicherweise stellt er fest, dass ihm der Sex mit dir nicht gefallen hat und du hörst nie wieder etwas von ihm. Solche Dinge können vorkommen und sie passieren auch täglich.
Das ist auch alles kein Problem, so lange sich beide (!) Seiten darüber klar sind, was gerade passiert. Auch ein One-Night-Stand mit anschließendem gemeinsamem Frühstück verpflichtet zu nichts. Es ist deshalb aber sehr wichtig, das zu klären, bevor man gemeinsam im Bett landet.
Sex kann – muss aber nicht
Und wo wir gerade beim Thema sind. Ich habe schon mit Frauen gesprochen, die ein regelrecht schlechtes Gewissen hatten, weil sie den Sex mit einem Mann, den sie gerade erst kennengelernt hatten, abgelehnt haben. Diese Frauen fühlten sich “altmodisch”, weil “man” das doch heutzutage alles viel lockerer handhabe und es ja “eigentlich” auch “dazugehöre”.
Falls du dir ähnliche Fragen stellen solltest: Es gibt nur einen Maßstab, der festlegt, was für dich dazu gehört oder nicht. Dieser Maßstab bist du und deine Gefühle! Lass dir also bitte nicht von irgendjemandem einreden, dieses oder jenes gehöre dazu und man müsse das auch tun. Du MUSST gar nichts tun. Insbesondere nichts, was dir nicht gefällt. Und wenn du der Meinung bist, dass zum Sex auch ein bisschen Liebe dazugehört, dann ist das für dich genau richtig.
Tipp
Natürlich möchte ich vermeiden, wie die sprichwörtliche Gouvernante vor den Männern zu warnen. Aber vielleicht bist du noch jung oder kennst dich noch nicht so gut aus in der Welt. Deshalb hier ein kurzer Hinweis dazu: Es gibt (leider) Männer jeden Alters, die sich darauf spezialisiert haben, Frauen anzuflirten, mit ihnen Sex zu haben und sie dann wieder zu vergessen. Natürlich sind das nicht alle Männer, sondern nur ein kleiner Teil von ihnen. Es ist aber trotzdem gut für dich, zu wissen, dass es solche gibt. Wenn also ein Mann allzu sehr drängelt, dich sofort nach dem Kennenlernen ins Bett zu bekommen, dann solltest du vorsichtig sein. Jeder Mann, der ernsthaft an dir interessiert ist, kann darauf auch problemlos ein paar Tage oder auch ein paar Wochen warten. Eben so lange, wie DU es für richtig hältst.
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus „Der Flirtratgeber für echte Frauen„ von Charlotte Caravetti.
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